Grundsätzlich seien Menschen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren, also kurz vor der Pension, stärker in den Arbeitsmarkt integriert als noch vor zehn Jahren, schreibt die Swiss Life dazu. Im vergangenen Jahr waren 73 Prozent in dieser Altersgruppe erwerbstätig. Das ist im internationalen Vergleich ein hoher Wert, und es sind 7 Prozentpunkte mehr als 2010.
Dennoch ist die Angst vor den Folgen eines Jobverlusts gegen Ende des Erwerbslebens weit verbreitet, so die Swiss Life weiter. Zwar sinke die Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter, arbeitslos zu werden. Verliere man aber den Job, nehmen die Chancen nach 50 stark ab, wieder eine vergleichbare Stelle zu finden.
Nur ein Viertel der von Swiss Life befragten 55- bis 64-jährigen Erwerbstätigen rechnet damit, im Falle eines Jobverlusts wieder eine vergleichbare Stelle zu finden. Immerhin scheinen die Arbeitgebenden grundsätzlich gewillt zu sein, ältere Jobsuchende einzustellen. Laut Studie können sich das über 70 Prozent der befragten Firmen vorstellen.
In den kommenden Jahren müssen die Unternehmen bezüglich ihrer Jobpolitik aber über die Bücher gehen, denn es rollt eine Pensionierungswelle auf sie zu. Im Jahr 2030 dürften gemäss Swiss Life rund ein Drittel mehr Personen in Pension gehen als noch 2019. Rund jede dritte Firma rechnet daher künftig mit Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Arbeitskräften.
Der demografische Wandel am Arbeitsmarkt werde unterschätzt, glaubt Studienautor Andreas Christen. Auch wenn immer mehr Arbeitskräfte bereit wären, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten, ist nur ein knappes Drittel der Arbeitgeber dazu bereit, Erwerbstätige im Rentenalter einzustellen. Und nur ein Viertel ergreift Massnahmen, um Mitarbeitende dazu zu bewegen, bis zum oder über das Rentenalter hinaus zu arbeiten.
Die Studie der Swiss Life basiert auf den Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE), des Bundesamts für Statistik und der OECD. Zudem hat das Marktforschungsinstitut ValueQuest GmbH im Auftrag der Swiss Life 1472 Personen und in Firmen rund 740 Personalentscheidungstragende befragt.
(SDA)