Bundesrat und Parlament waren auch 2014 sehr fleissig beim Erlassen neuer Gesetze und Verordnungen. Einige schlagen direkt aufs Portemonnaie.
Die Strompreise steigen nach einer Schätzung der Eidgenössischen Elektrizitätskommission nächstes Jahr um durchschnittlich 5 Prozent. Grund dafür ist neben den Netzkosten der höhere Zuschlag für die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV).
Dieser wird per 1. Januar 2015 von 0,5 auf 1,1 Rappen erhöht. Gemäss der Schätzung steigt die Stromrechnung für einen durchschnittlichen Haushalt dadurch um 42 Franken auf 931 Franken.
Neue oder strengere Effizienzvorschriften gelten für Elektrobacköfen, Elektromotoren, Computer, Geschirrspüler, Staubsauger und andere Geräte. Für Kaffeemaschinen gibt es ab 2015 eine Energieetikette.
Die Krankenkassenprämien steigen durchschnittlich um 4 Prozent - es gibt allerdings grosse regionale Unterschiede. Zahlreiche Leistungen werden neu von der Grundversicherung bezahlt, etwa die Fernüberwachung von Herzpatienten oder die Teilrekonstruktion nach einer Brustkrebs-Erkrankung.
Nächstes Jahr kommt ein zusätzlicher Faktor ins Spiel. Weil die Versicherten in einigen Kantonen zwischen 1996 und 2013 zu viel, in anderen zu wenig Prämien bezahlt haben, werden 800 Millionen Franken umverteilt. Dafür werden die Versicherten in 13 Kantonen zur Kasse gebeten, jene in 9 Kantonen erhalten Geld zurück. Wie hoch die Rückerstattung ausfällt, wird erst im Februar bekannt.
Wohnen: Der Referenzzinssatz dürfte im Juni von 2,0 auf 1,75 Prozent sinken. «Im Herbst könnten die Mieten nochmals fallen», sagt Michael Töngi vom Mieterverband.
Die Grossverteiler belassen es wohl bei punktuellen Preissenkungen. Tiefer in die Tasche greifen Konsumenten aber sicher bei Brot (5 Prozent). Ernteausfälle lassen die Preise für Olivenöl und Nüsse explodieren. Teurer werden auch Schweizer Honig, Schoggi und andere Kakao-Produkte. Zigaretten und Alkohol belasten das Budget ebenfalls stärker. Dagegen dürfen Kleidung, Schuhe und Elektronik noch etwas billiger werden – aufgrund von Aktionen und Lagerbereinigungen.
Teurer wird auch der Café crème. Die Hälfte der Cafés will aufschlagen, wie eine Umfrage des Verbandes Cafetiersuisse zeigt. Letztes Jahr stieg der Preis im Schnitt um drei Rappen.
Jugendliche, die hin und wieder für ein Taschengeld Kinder hüten, müssen ab nächstem Jahr keine AHV-Beiträge zahlen, sofern sie nicht mehr als 750 Franken pro Jahr verdienen. Auch die Eltern der beaufsichtigten Kinder müssen keine Arbeitgeberbeiträge mehr einzahlen.
Für Rentner und Rentnerinnen gibts dagegen mehr. Die Minimalrenten von AHV und IV steigen um 5 Franken auf 1175 Franken pro Monat, die Maximalrente wird um 10 Franken auf 2350 Franken erhöht. Auch Ergänzungsleistungen und Hilflosenentschädigung steigen leicht. (rsn)