Die Gemeinde hat beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat schriftlich interveniert. Sie protestiert gegen die öffentliche Ausschreibung des Umbaus der Starkstromleitung durch den Schweizer Stromnetzbetreiber Swissgrid, wie Grône am Mittwoch mitteilte.
Die Hochspannungsleitung «verschandele die Landschaft» und habe «multiple Konsequenzen für die Gesundheit», schreiben die Gemeindebehörden.
Nach der Modernisierung der Hochsspannungsleitung zwischen Bickingen und Chippis ist vorgesehen, deren Betriebsspannung von 220 Kilovolt auf 380 Kilovolt zu erhöhen. Grône opponiert gegen die Leitung, obwohl diese nicht über Gemeindegebiet führt. Aber die Abzweigung von Chippis nach Chamoson führt durch Grône.
Die Gemeinde fürchtet, dass trotz der Beteuerung von Swissgrid, die Leitung mit 220 Kilovolt zu betreiben, eines Tages doch 380 Kilovolt durch die Leitungen fliessen werden, denn das neue Stromnetz ist für diese Spannung ausgelegt.
Die Gemeinde teilt damit die Sorgen der Mütter von Grône, die im Herbst eine Online-Petition gegen die Hochspannungsleitung gestartet und tausende Unterschriften gesammelt haben. Die Kritik richtet sich gegen geplante Hochspannungsmasten in der Nähe der Schule des Dorfes: Deren 700 Schülerinnen und Schüler blieben bis zu 10 Jahre den schädlichen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt.
Die Mütter und die Gemeinde Grône verlangen deshalb, dass Swissgrid nochmals eine im Boden vergrabene Leitung in Betracht zieht. Für Swissgrid kommt dies aus technischen Überlegungen und Kostengründen nicht in Frage - eine Sicht, die 2013 vom Bundesgericht gestützt worden war.
Mit der 380-Kilovolt-Leitung soll eine Lücke im Schweizer Übertragungsnetz geschlossen werden. Das Wallis ist in Richtung Genf bisher erst ab Chamoson ans nationale und internationale Hochspannungsnetz angeschlossen. Gegen das Vorhaben wehren sich die Betroffenen auch mit juristischen Mitteln. Derzeit liegt der Ball beim Bundesverwaltungsgericht.