Über 1000 Solarmodule mit insgesamt knapp 350 Kilowatt Leistung werden den Strombedarf von 160 durchschnittlichen Haushalten produzieren. Die Pannels werden auf der nach Süden gerichteten Seeseite der Staumauer Valle di Lei oben auf der Mauerkrone montiert.
Die 550 Meter lange Anlage entsteht in Zusammenarbeit mit den Kraftwerken Hinterrhein. Die Baukosten sind auf 800'000 Franken veranschlagt. Das Solarkraftwerk soll schon im September 2022 in Betrieb genommen werden.
Der Lago die Lei ist ein acht Kilometer langer Stausee, der fast vollständig in Italien liegt, im Grenzgebiet zum Bündner Aversertal. Die 141 Meter hohe Staumauer hingegen steht auf Schweizer Boden in einer Exklave der Gemeinde Ferrera.
Beim Vorhaben handelt es sich bereits um die zweite Solar-Grossanlage des EWZ auf einer Staumauer. Die andere befindet sich seit 2020 ebenfalls in Graubünden, auf der Staumauer Albigna im Bergell. Laut dem Energieunternehmen war es die erste hochalpine Solar-Grossanlage der Schweiz.
Weitere Solaranlagen geplant
Die Erfahrungen mit dem Albigna-Solarkraftwerk zeigten, dass Photovoltaik-Anlagen im alpinen Raum hocheffizient seien, teilte das EWZ zum Lago di Lei-Projekt mit. Im Jahresdurchschnitt würden solche Solarkraftwerke 25 Prozent mehr Energie produzieren als vergleichbare Anlagen im Mittelland. Zudem fiele die Hälfte der Stromproduktion im Winterhalbjahr an.
Alpine Solaranlagen tragen laut EWZ daher positiv zur Versorgungssicherheit im Winter bei. Das Unternehmen ist bestrebt, weitere Standorte für solche Anlagen zu evaluieren und zu erschliessen.
Die mit 2,2 Megawatt Leistung bisher grösste alpine Solaranlage der Schweiz befindet sich an der Staumauer des Muttsees im Kanton Glarus. Sie wurde letztes Jahr von den Energieunternehmen Axpo und IWB erstellt. Mit 10'000 Quadratmetern Fläche ist sie etwa fünf Mal so gross, wie das Lago di Lei-Solarkraftwerk.
(SDA)