Die Zeiten, in denen Kioske mit dem Verkauf von Kaugummis, Zeitschriften und Liebesromanen überleben konnten, sind vorbei. Die Kioske müssen sich neuen Geschäftsmodellen öffnen, um sich über Wasser zu halten. So können Kunden bei den K-Kiosken von Valora etwa Pakete zurückbringen, die sie an Versandhäuser retournieren wollen.
Das ist praktisch für die Kunden, der Service ist beliebt. Eher mühsam ist die Sache dagegen für die Kioskangestellten, wie die SonntagsZeitung berichtet. Denn viele Kioske sind schlicht zu klein, es fehlt am Platz für die Päckli. Die Kisten stehen den Verkäuferinnen im Weg. Annehmen müssen sie die Sendungen trotzdem. Sonst verärgern sie die Kunden.
Fluchtweg zugestellt
Noch schlimmer: «Der Fluchtweg für das Personal ist öfter mit Paketen zugestellt», sagt eine Verkäuferin der SonntagsZeitung. Zudem würden die Onlineshopper, die ihre Pakete retournieren, nicht für einen höheren Umsatz sorgen. «Diese Kunden kaufen meist nicht einmal einen Kaugummi», berichtet die Leiterin eines Kioskes.
Die meisten Rücksendungen kommen vom Modehändler Zalando. Bei den K-Kiosken kann man aber auch Pakete und Digitec-Galaxus, Intersport und anderen Onlinehändlern zurückgeben. Das führt dazu, dass Kunden auch schon mal einen Fernseher, ein Bettgestell oder einen Teppich am Kiosk abgeben.
Verkäuferinnen sind abgelenkt
Ein weiteres Problem: Da in vielen kleinen Kiosken nur eine Verkäuferin arbeitet, ist die abgelenkt, wenn sie die Päckli verstauen muss. Wird dann etwas geklaut, muss sie laut dem Bericht alleine für den Schaden aufkommen.
Und was sagt die Kioskbetreiberin Valora? Die Kunden würden das Angebot schätzen. Valora sei nicht bekannt, dass es bisher zu Platzproblemen gekommen sei. Man wolle weiter auf solche Zusatzgeschäfte setzen und diese ausbauen. So könne Valora das «Synergiepotenzial von physischer Präsenz und digitalen Servicedienstleistungen» nutzen. (pbe)