Ungebrochene Päckli-Flut bei der Post
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Lösung für Päckli-Puff:Ungebrochene Päckli-Flut bei der Post

Stress beim Gelben Riesen
Ungebrochene Päckli-Flut bei der Post

Zuerst der Schreck, dann die Lösung: Die Post hat die Kontingente für Grosskungen gekippt. Wie bewährt sich die neue Lösung? Wie entwickeln sich die Mengen?
Publiziert: 18.04.2020 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2020 um 16:34 Uhr
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Paket-Flut bei der Post: Die Mengen liegen zum Teil über Weihnachtsniveau.
Foto: TOTO MARTI
Marc Iseli

Die Paket-Flut hält an. Auch nach Ostern herrscht Ausnahmezustand bei der Schweizerischen Post. «Nach wie vor verarbeiten wir rund 40 Prozent mehr Pakete als zur selben Zeit im letzten Jahr», sagt Sprecherin Denise Birchler zu BLICK. «Die Mitarbeitenden der Post leisten weiterhin tagtäglich einen riesigen Effort, um diese Paketmengen trotz der erschwerten Bedingungen zu verarbeiten und so rasch als möglich zuzustellen.»

Das Problem sind die Paketzentren. Sie sind das Nadelöhr im System. Die Post verzeichnet Ausfälle wegen Krankheiten. Gleichzeitig müssen die Distanzregeln des BAG eingehalten werden. Beides sorgt für Probleme im Alltag – und damit für Engpässe in der Verarbeitung.

Die Post reagierte zunächst mit einer Kontingentierung. Für einen kurzen Zeitraum galten Höchstmengen für Grosskunden. Die Branche war geschockt und forderte ein Umdenken. Die Post lenkte ein. Zusammen mit den Händlern und Sozialpartnern wurde ein neues Regime aufgegleist. Dieses sieht vor, dass Händler eine gewisse Vorarbeit leisten. Gleichzeitig wollte die Post interne Abläufe optimieren.

Pakete im Briefkanal

Wie hat sich die Situation bewährt? Die Öffnung des Briefkanals hat offenbar für Entlastung gesorgt. «Momentan ist alles ruhig, die Mengen aber nach wie vor hoch», resümiert Patrick Kessler vom Verband des Schweizerischen Versandhandels.

«Wir sortieren Pakete bei uns für die entsprechenden Paketzentren vor, lassen Kleinpakete über den Briefkanal laufen und machen mit der Post eine wöchentliche Mengenplanung», sagt Daniel Rei von Brack.ch. Bei Paketen gäbe es «momentan keine Einschränkungen». Für Sperrgut werde «ein alternativer Anbieter» verwendet.

«Von dem her funktioniert das gut», so das vorläufige Fazit. «Für uns ist nicht die Post das Nadelöhr, sondern wir selbst, da wir intern bei der Bestellverarbeitung im Rückstand sind. Um diesen aufzuholen, haben wir unsere Logistik massiv verstärkt.»

Mannschaft verstärkt

Täglich neu wird die Lage bei Digitec-Galaxus beurteilt. Die Migros-Tochter ist der grösste Online-Händler im Land. Um die Flut zu bewältigen, hat das Unternehmen hunderte zusätzliche Mitarbeiter gesucht. Trotzdem kommt es immer noch zu Verspätungen.

«Wir geben unser Bestes, um die Lieferverzögerungen im Rahmen zu halten», sagt ein Sprecher. Immerhin: keine Schelte für die Post.

Vorerst zufrieden mit dem «Gelben Riesen» und dem neuen Päckli-Regime ist auch Coop. «Die Zusammenarbeit mit der Post in der Lieferkette ist essenziell, um die Grundversorgung weiterhin sicherzustellen», sagt Sprecherin Rebecca Veiga.

Lockerung als Entlastung

«Die Trennung von grossen und kleinen Paketen konnte vorübergehend in die Prozesse integriert werden», sagt Veiga weiter mit Verweis auf die Tochterfirma Interdiscount. «Wir sehen dieses Vorgehen als Übergangslösung und bieten in der aktuellen Situation Hand.»

Längerfristig, so die Coop-Sprecherin, wünscht sich die Nummer zwei im Detailhandel aber eine Rückkehr zur Vorsortierung durch die Post. Coop und den Tochterunternehmen entstünde ein Mehraufwand. «Die Vorsortierung übernehmen unsere bestehenden Mitarbeitenden.»

Etwas Entspannung zeichnet sich jedenfalls ab: Ab dem 27. April kehrt eine gewisse Normalität zurück. Ab dann nämlich dürfen Bau- und Gartenfachmärkte sowie Gärtnereien und Blumenläden ihre Tore wieder öffnen. Und die Detailhändler wieder ihr komplettes Sortiment anbieten.

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