65'000 Quadratmeter Gesamtfläche umfasst die Mall of Switzerland (MoS). Das sind mehr als neun Fussballfelder. Dazu gehören eine eigene Zug- und Bushaltestelle sowie ein Parkhaus.
Doch Parkplätze gab es offenbar nicht genug. Besonders an Weihnachten oder am Schnäppchen-Tag Black Friday wurde es eng. Deshalb sollten Ausweichparkplätze her.
Die bekommt die MoS aber nicht. Die Gemeinde Ebikon LU und der Verkehrs Club der Schweiz Luzern (VCS) sind sich einig, dass Ausweichparkplätze nicht erforderlich sind. Das Baugesuch für Parkplätze und Verkaufsfläche wurde abgelehnt, heisst es in einer Mitteilung des VCS.
Verkehr soll entlastet werden
Mehr Parkplätze würden auch mehr Verkehr erzeugen, argumentiert der VCS. Stimmt nicht, es komme vielmehr «zu einer Verkehrsentlastung», kontert die MoS.
Das Gesamtverkehrskonzept für das Verkehrswachstum im Gebiet Luzern sieht vor, dass der Individualverkehr mehr auf öffentliche Verkehrsmittel verlagert wird. «Daher sind einschränkende Massnahmen beim motorisierten Individualverkehr wie Parkplatzreglemente nötig», heisst es in einer Medienmitteilung. Fördernde Massnhamen beim ÖV und Langsamverkehr sind gefragt.
Uneinig sind sich MoS und die Gemeinde Ebikon auch darüber, wie viele Parkplätze der MoS zustehen. Die Mall sagte bereits früher, dass ihr 1828 Parkplätze zustünden. Der VCS schreibt in der Mitteilung, es seien nur 1760 Parkplätze bewilligt. Diese Anzahl existiert bereits.
Kantonsgericht kann anders entscheiden
Den Streit hat die Mall of Switzerland vorerst verloren. Den bestehenden Kiesplatz muss die MoS jetzt spätestens vier Monate nach Rechtskraft des Entscheids zurückbauen. Anstelle des Parkplatzes ist die Fläche «in eine Blumenwiese zu verwandeln», heisst es in dem Entscheid.
Ob sich die MoS daran hält oder den Entscheid vor dem Kantonsgericht anfechtet, ist unklar. Die Mall of Switzerland will sich dazu nicht äussern.