Wer über Ostern verreist, muss dieses Jahr nicht nur auf der Strasse mit Stau rechnen. Gleich in mehreren Ländern drohen Flughafenangestellte mit Streik. Die Folge: Der europäische Flugverkehr könnte kräftig durcheinandergewirbelt werden.
Gross ist die Verunsicherung bei Reisenden mit Ziel Spanien. Aktuell streikt bereits das Sicherheitspersonal am internationalen Flughafen Madrid Barajas. Ein Pilotenstreik der Regional-Airline Air Nostrum, die auch für Iberia fliegt, wurde am Dienstag zwar vorzeitig beendet. Ab Samstag drohen aber weitere Arbeitsniederlegungen. Die zwei Gewerkschaften USO und UGT kündigten an, dass zehntausende Mitarbeiter des Bodenpersonals ab Ostersamstag nicht zur Arbeit erscheinen werden. Sie fordern bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen.
Risiko für 32'500 Flüge – auch aus der Schweiz
Falls der Streik stattfinden sollte, wären die Folgen immens. 32’500 Flüge sind potenziell vom Streik betroffen. Sie könnten sich verspäten oder im schlimmsten Fall gar ganz ausfallen. Auch solche von den Flughäfen in Zürich und Basel.
Von Ostersamstag bis Ostermontag stehen bei der Swiss total 114 Flüge von und nach Spanien auf dem Flugplan, so die Auskunft der Airline auf die BLICK-Anfrage. Mögliche Streikfolgen kann die Swiss zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen.
Zurzeit noch keine Kenntnisse über Streiks in Spanien hat die Betriebsleitzentrale des Flughafens in Kloten ZH. Gleiches gilt für den Flughafen Basel. Wie und ob Schweizer Reisende vom Streik – sollte er denn tatsächlich stattfinden – betroffen sind, lässt sich aktuell nur schwer abschätzen. Auch weil die Folgen davon abhängen, wo die Flugzeuge stationiert sind.
Auch in Hamburg drohte ein Streik
Generell erwartet der Flughafen Zürich für das Osterwochenende Hochbetrieb, denn in zahlreichen Kantonen beginnen auch die Frühlingsferien. «Passagieren empfehlen wir, die Flugreise gut zu planen», so eine Sprecherin. Dazu gehört, dass Reisende zu Hause einchecken und Gepäcketiketten drucken. Trotzdem sollten sie auch früh an den Flughafen anreisen, mindestens zwei Stunden vor dem Abflug, bei USA-Reisen sogar drei.
In Hamburg drohten über Ostern ebenfalls Flugverkehrsturbulenzen. Auch hier verlangt das Bodenpersonal mehr Lohn. Dass es die Gewerkschaft Verdi ernst meint, hat ein Warnstreik im März mit über 50 ausgefallenen Flügen und Tausenden Betroffenen gezeigt. Am Osterwochenende wären die Folgen noch grösser. Doch kurz vor dem Streikstart haben sich die Streitparteien geeinigt – das Chaos am Flughafen Fuhlsbüttel ist abgewendet.
Glück haben auch Irland-Reisende. In letzter Minute konnte dort ein Streik der Regionalfluggesellschaft Stobart Air vermieden werden.