Hunderttausende sitzen zu Hause im Homeoffice. Seit Monaten stecken sie in den eigenen vier Wänden fest, oft verkommen das Bett, das Sofa oder der Esstisch zum Arbeitsplatz. Immer nur wenige Meter entfernt: der hauseigene TV-Bildschirm. Der Griff zur Fernbedienung ist naheliegend, Netflix und Co. stehen bereit.
Das freut die Anbieter der Video- und Musik-Streaming-Diensten. In Pandemie-Zeiten sind sie im Hoch! Neun von zehn Schweizerinnen und Schweizern benutzten im vergangenen Jahr eine entsprechende Plattform, wie aus einer repräsentativen Umfrage vom Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch hervorgeht. Das ist nochmals deutlich mehr als bei der letzten Befragung im Jahr 2018.
Die grossen Profiteure der Pandemie sind Youtube, Netflix und Spotify. Sie konnten ihren Vorsprung weiter ausbauen. Aber auch neuere Dienste wie Disney+ und Tiktok sind stark im Kommen. Ersterer hat in nur einem Jahr dem Video-Angebot von Amazon den Rang abgelaufen. Letzterer ist vor allem bei den Jungen beliebt – Tiktok, eigentlich eine Social-Media-Plattform, aber mit vielen Videos – wird schweizweit bereits von 13 Prozent genutzt.
Mangelnde Freizeit-Alternativen
Doch warum dieser Boom? Laut Telekom-Experte Ralf Beyeler von Moneyland.ch ist die Nutzung von Streaming-Diensten zu einer wichtigen Freizeitbeschäftigung geworden. «Aufgrund mangelnder Freizeit-Alternativen ist das Streamen von Videos und Musik während der Corona-Krise noch populärer geworden», sagt er.
Ob Herr und Frau Schweizer aber auch mehr Netflix und Co. schauen, weil sie vermehrt Zeit im Homeoffice verbringen müssen? Darauf liefert die Umfrage von Moneyland.ch keine klare Antwort. Vielleicht auch besser so... (nim)