Die grosse Mehrheit der Sektionen habe ihren Willen manifestiert, die Querelen der vergangenen Tage hinter sich zu lassen, teilten die 13 an der Versammlung anwesenden Sektionen des Automobil Clubs Schweiz (ACS) am Donnerstag mit. Der Verband sei nun wieder handlungsfähig.
Vergangene Woche hatte jedoch das Direktionskomitee um den bisher amtierenden Mathias Ammann entschieden, wegen eines Eklats an der Verbandsspitze die DV bis zum 16. September zu verschieben. Die 13 Sektionen bestanden aber darauf, die Versammlung wie geplant durchzuführen.
Da am Donnerstag weder der bis dahin amtierende Zentralpräsident noch sein Stellvertreter anwesend waren, leitete Direktionsmitglied Ruth Enzler die DV. Die Wahl sei damit rechtens, sagte Lorenz Knecht, Geschäftsführer der ACS-Sektion Zürich, auf Anfrage. Von einem Zerwürfnis unter den Sektionen wollte Knecht nichts wissen.
Ammann sagte am Donnerstag auf Anfrage, dass das Treffen in Yverdon-les-Bains VD gemäss Statuten keine DV gewesen sei. Deshalb seien die Beschlüsse der Vertreter der 13 Sektionen auch nicht rechtskräftig. Nach übereinstimmender Ansicht ihrer Anwälte könne nur die Direktion eine DV einberufen und auch verschieben.
Hinter ihm stünden auch die meisten anderen amtierenden Direktionsmitglieder, sagte Ammann. «Wir sind nach wie vor die gewählten Organe, die auch im Handelsregister eingetragen sind.»
Das sei Ammanns persönliche Meinung, entgegnete der neu gewählte Präsident Christian Wasserfallen auf Anfrage. Aber rechtlich gebe es «nichts zu diskutieren». Zur DV sei ordnungsgemäss eingeladen worden.
Gegen die Verschiebung habe eine Sektion Rekurs eingelegt, der auch an der DV behandelt worden sei. Danach sei die Versammlung ordentlich durchgeführt und er «einstimmig bei zwei Enthaltungen» rechtmässig zum neuen Präsidenten gewählt worden. Ausserdem hätten die Delegierten das Direktionskomitee neu bestimmt.
Ammann wiederum sagte, er nehme zur Kenntnis, dass es im Verband Handlungsbedarf gebe. Er werde deshalb mit den «abtrünnigen Sektionen» das Gespräch suchen, um einen «pragmatischen» Ausweg aus der Krise zu finden. Beide «Präsidenten» hoffen, dass für eine Lösung der Situation keine rechtlichen Schritte nötig sein werden.