Damals hielt die Mehrheit den Automatischen Informationsaustausch mit der Türkei noch für das falsche Signal. Kommissionssprecher Pirmin Bischof (CVP/SO) begründete den Meinungsumschwung damit, dass die zuständige Wirtschaftskommission inzwischen eine Diskussion mit Finanzminister Ueli Maurer führen konnte.
Dieser sagte im Ständerat, dass der AIA nicht das richtige Mittel sei, um Aussenpolitik zu betreiben. Die Türkei habe manchmal ihre Probleme mit dem Westen und umgekehrt, das lasse sich aber nicht über den AIA regeln.
Die Türkei erfülle alle technischen Voraussetzungen, die Vorbehalte seien nur politisch, erklärte Bischof. In einer wirtschaftspolitischen Abwägung sei die Kommission zum Schluss gekommen, dass das Interesse am AIA überwiege - «ungeachtet der allgemeinen aussenpolitischen Überlegungen". Der Ständerat stimmte dem mit 29 zu 1 Stimmen bei 10 Enthaltungen zu.
Das AIA-Abkommen mit der Türkei gehörte zu einem Paket von insgesamt 19 Abkommen. 18 davon hatte das Parlament vergangenen Dezember genehmigt. Es handelt sich um die Abkommen mit Albanien, Aserbaidschan, Brunei, Dominica, Ghana, Kasachstan, Libanon, Macao, die Malediven, Nigeria, Niue, Pakistan, Peru, Samoa, Sint Maarten, Trinidad und Tobago, Vanuatu und Oman.
Ein erster Datenaustausch ist für 2021 geplant. Inzwischen bekennen sich 108 Staaten und Territorien zum AIA. Die Schweiz hat inzwischen Abkommen mit 97 Staaten und Territorien.
(SDA)