Ein Drittel der Schweizer Jobs
Lantal Textiles plant massiven Stellenabbau

Das Textilunternehmen Lantal will 75 von 258 Arbeitsplätzen am Hauptsitz in Langenthal und im bernischen Melchnau abbauen. Das hat die Gewerkschaft Unia am Dienstag bekannt gemacht.
Publiziert: 04.08.2020 um 16:53 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2020 um 19:07 Uhr
Das auf Bezugsstoffe für die Luftfahrt und den Bahnverkehr spezialisierte Unternehmen Lantal muss wegen der Corona-Krise Stellen abbauen. (Themenbild)
Foto: GAETAN BALLY

Als Hauptgrund für den Stellenabbau nannte CEO Urs Rickenbacher im Regionaljournal von Radio SRF die Corona-Krise. Das Unternehme habe seinen Hauptfokus auf die weltweite Luftfahrtindustrie gelegt. Da wegen der Corona-Pandemie die Flugzeuge mehrheitlich am Boden blieben, brauchten sie auch weniger neue Textilien. Dies habe den Geschäftsgang seit April massiv beeinträchtigt.

Die Gewerkschaft fordert in ihrer Mitteilung Rickenbacher auf, «soziale Verantwortung gegenüber den Beschäftigten in Langenthal und Melchnau zu tragen».

Es dürfe niemand in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. Dies könnte beispielsweise mit grosszügigen Frühpensionierungen, wie sie auch der GAV der Textilbranche vorsehe, erreicht werden. Diesem Gesamtarbeitsvertrag sei auch Lantal unterstellt. Weiter sollen die Angestellten bei Aus- und Weiterbildungen unterstützt werden.

Im Rahmen des Konsultationsverfahrens will die Gewerkschaft die Personalkommission und die Belegschaft unterstützen, um «möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten». Die vorgesehene Konsultationsfrist von drei Wochen sei indessen zu kurz, moniert die Unia.

Das Unternehmen Lantal Textiles ist in der Herstellung und Vermarktung von Textilien und Dienstleistungen für den internationalen Luft-, Bus- und Bahnverkehr sowie für VIP-Jets und Superjachten tätig.

Das 1886 gegründete Unternehmen weist auf seiner Homepage einen konsolidierten Umsatz von 105 Millionen Franken aus, der Exportanteil liegt bei 94 Prozent. Insgesamt beschäftigt Lantal fast 700 Mitarbeitende in der Schweiz, in den USA, in Frankreich, Portugal, Tschechien, Deutschland und Grossbritannien. (SDA)

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