Statt vermietet werden sie an Superreiche verkauft
Knatsch um Luxus-Villen auf dem Bürgenstock

67 Suiten und Villen des Bürgenstock Resorts sollen verkauft und nicht wie geplant nur vermietet werden. Das sorgt für heftigen Widerstand in Volk und Politik.
Publiziert: 28.05.2020 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2020 um 16:49 Uhr
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Investoren aus Katar haben 550 Millionen investiert.
Foto: Zvg

Es ist eine der schönsten und edelsten Ferienanlagen der Schweiz, das Bürgenstock Resort hoch über dem Vierwaldstättersee. Nur Reiche können sich einen Aufenthalt in den verschiedenen Hotels, Villen und Appartements leisten. Kein Wunder, ist die Anlage auch immer wieder ein Politikum.

Derzeit prägt sie die Schlagzeilen in der Innerschweiz. Der Grund: Neu sollen die noblen Villen und Suiten auf dem Bürgenstock verkauft statt nur vermietet werden. Das berichtet das Portal Zentralplus. 67 Einheiten sollen an Superreiche verkauft werden.

Ein böser Verdacht

Die grüne Landrätin Erika Liem Gander aus Beckenried hat einen bösen Verdacht. Das Resort habe möglicherweise gar nie ein Interesse an einer Vermietung gehabt. Sondern diese immer schon verkaufen wollen. Entgegen anderslautenden Aussagen vor der Einweihung des Bürgenstock Resorts.

Schon die Mietpreise haben es in sich. Monatlich 7000 bis 30’000 Franken muss bezahlen, wer eine Wohnung auf dem Bürgenstock mietet. Hotelservice inklusive. Noch viel mehr Geld könnten die Betreiber laut einem Bericht von SRF bei einem Verkauf machen. Die zehn Villen an bester Lage mit Sicht auf den See würden mindestens 10 Millionen Franken kosten.

«Verkauf war immer eine Option»

Gegenüber Zentralplus will das Resort keine Verkaufspreise kommunizieren. Es sei nicht definiert, wie viele der Suiten und Villen verkauft werden. Das hänge von der Nachfrage ab. Ein Verkauf sei immer eine Option neben der Vermietung gewesen, heisst es. Einen Strategiewechsel gebe es nicht.

Anders sieht das Alexander Huser, Präsident der Grünen Nidwalden. «Das Bürgenstock Resort hat von Anfang an die Absicht gehabt, die Immobilien zu verkaufen», sagt er. Und: «Hätte man die Immobilien von Anfang an zum Verkauf angepriesen, so hätte es in der Bevölkerung sicher Unmut gegeben. Auch in Anbetracht der Herkunft des Geldgebers.» Für 550 Millionen Franken haben Investoren aus Katar auf dem Bürgenstock gebaut.

Die Grünen fordern, dass der Bürgenstock auch für die Bevölkerung zugänglich bleibe. Für Huser ist klar: «Der Bürgenstock darf nicht zu einer Enklave für Reiche und Superreiche verkommen!» (pbe)

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