Start-up «Eat the Ball»
Ex-Red-Bull-Manager will grosse Brötchen backen

Es gibt sie als Fussball, Hockeypuck oder Weltkugel. Die Brötchen von Ex-Red-Bull-Manager Norbert Kraihamer sollen so berühmt werden wie der Energydrink mit dem Gummibärchen-Geschmack.
Publiziert: 30.12.2016 um 12:42 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 23:25 Uhr
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Österreichischer Fussballstar David Alaba: Sponsor Eat the Ball will mit ihm die Brötchen-Welt erobern.
Foto: ZVG
Ulrich Rotzinger

Er hat an der Seite von Firmengründer Dietrich Mateschitz (72) Red Bull mitaufgebaut, unter anderem als Marketingmanager. Heute hat Norbert Kraihamer (57) nicht mehr die Powerbrause im Sinn, sondern Brot. Und das soll einmal so berühmt werden wie das Erfolgsgetränk mit dem Gummibärchen-Geschmack.

Wenn man dem Ex-Red-Bull-Manager zuhört, könnte man meinen, er erfinde gerade das Brot neu. «Wir haben eine Message, die schwer in Richtung Nachhaltigkeit geht», sagt er im Gespräch mit der «Süddeutschen Zeitung». Es folgt eine Litanei über die Wirkungsweise von speziellen Enzymen, die nach Kraihamers Worten «so beeinflusst sind, dass sie sich weniger mit dem Alterungsprozess befassen als mit dem Feuchtigkeitshaushalt».

Nein, es geht nicht um eine Faltencreme! Kraihamer beschreibt die Brötchen, die sein Start-up-Unternehmen Eat the Ball auf den Markt bringt. Sie haben die Form eines Fussballs, Hockeypucks oder Rugbyballs. «Eine absolute Neuheit», versichert er. Brot aus Getreide und Wasser – etwas Neues?

Im Gegensatz zu Mineralwasser gebe es beim Brot noch keine Weltmarke. Diese Lücke will der Unternehmer nun schliessen.

Brotmarkt hat ein Volumen von 1,3 Billionen Franken

Der Brotmarkt mit einem geschätzten Jahresumsatz von 1,3 Billionen Franken weltweit sei «ein Riesenthema», zitiert ihn die deutsche Zeitung. «Fast 30 Prozent davon werden weggeworfen», so Kraihamer. Das sei unverantwortlich. 

Die Ballbrötchen unterscheiden sich von herkömmlichem Brot. Es wird nicht gebacken, sondern fermentiert. Dadurch ist es länger haltbar. Es kann mehrfach eingefroren und wieder aufgetaut werden und soll laut Kraihamer so einen Beitrag zur Reduzierung von Brotresten und Food Waste leisten. Künstliche Zusatzstoffe enthalte es keine.

Absetzen will er die Brötchen primär als Tiefkühlware über den Detailhandel. In Österreich ist Kraihamer mit Eat the Ball seit 2012 auf dem Markt. Dann folgten zaghafte Schritte nach Deutschland und in die USA. Auch bis in die Schweiz haben es die lustigen Brötchen geschafft. Zumindest kurzzeitig: Zur Fussball-EM im Sommer 2016 nahm die Migros Kraihamers Brötchen in Fussballform ins Sortiment.

«Sollten Sie sich als Verkaufshit erweisen, ist es möglich, dass sie dauerhaft im Sortiment bleiben», sagte die Migros bei der Ankündigung des Verkaufs.

Heute findet man sie beim Grossverteiler nicht mehr. Kraihamer muss zumindest bei uns noch stark an der Erfolgsgeschichte seiner Brötchen schreiben. Als Marketingfachmann dürfte das für ihn eigentlich kein Problem sein. Die Konsumenten müssen sie dann nur noch schlucken.

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