Starre Arbeitszeiten waren gestern
Japaner testen die 4-Tage-Woche

Beim Kleiderhändler Uniqlo erhalten Angestellte testweise einen zusätzlichen Freitag. Doch die Anzahl Stunden bleiben gleich.
Publiziert: 24.08.2015 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:24 Uhr
Nicht nur bei Arbeitnehmern beliebt: Uniqlo-Filiale in Peking.
Foto: Keystone

Es ist der neuste Trend bei globalen Unternehmen: Zuckerbrot statt Peitsche. Man gewährt den Angestellten mehr Freizeit und flexiblere Arbeitsmodelle. Das fördert im besten Fall die Produktivität und die Loyalität.

Der japanische Kleiderriese Uniqlo probiert es mit einem bislang ungekannten Modell. Ab dieser Woche können 10'000 der insgesamt 50'000 japanischen Mitarbeiter die Vier-Tage-Woche ausprobieren.

«Uniqlo geht stets an die Grenzen, um neue Formen zu finden, den Bedürfnissen seiner Angestellten entgegenzukommen», sagt eine Sprecherin zu «Bloomberg». Die Vier-Tage-Woche sei nur einer von mehreren Vorstössen in diese Richtung.

Die zusätzliche Freizeit sollen die Leute nutzen, um sich besser zu erholen und sich mehr Zeit für die Pflege der Alten oder die Kindererziehung zu nehmen.

Die Sache hat jedoch mehr als einen Haken. Die Anzahl Stunden bleibt gleich. Statt fünfmal acht Stunden arbeitet man neu viermal zehn Stunden. Und ein dreitägiges Wochenende liegt nicht drin. Der zusätzliche freie Tag muss unter der Woche genommen werden. Arbeitseinsätze am Wochenende bleiben bestehen.

In letzter Zeit machten mehrere Konzerne und Unternehmen Schlagzeilen mit ähnlichen Vorschlägen. So bietet jetzt der Video-Streamer Netflix frischen Eltern im Haus bis zu einem Jahr bezahlte Elternzeit. Und bei Richard Bransons Konzern Virgin dürfen die Angestellten so lange fern bleiben wie sie wollen – solange sie ihre Arbeit machen. (alp)

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