Etwas über 13 Prozent aller Ausgesteuerten seien derzeit Jugendliche, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), an einer Telefonkonferenz. 2008 seien es noch weniger als 9 Prozent gewesen. Zwischen Januar und Juli - aktuellere Zahlen sind nicht verfügbar - wurden pro Monat durchschnittlich rund 3200 Personen ausgesteuert.
13 Prozent davon entsprechen 400 ausgesteuerten Jugendlichen pro Monat. Dass mehr Jugendliche aus der Arbeitslosenversicherung herausfallen, liegt an der letzten Gesetzesrevision im Jahr 2011. Mit dieser wurde die Arbeitslosenversicherung finanziell ins Gleichgewicht gebracht.
Geld nur für vier statt zwölf Monate
Es musste also gespart werden. Daher wurden unter anderem die Anspruchsberechtigungen für Jugendliche verschärft. Wer sein Studium abschliesst und keinen Job findet, erhält seither noch vier Monate Geld aus der Arbeitslosenversicherung. Vorher waren es zwölf Monate.
Für Jugendliche, die mindestens ein Jahr in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt haben, aber unter 25-jährig sind und keine Unterhaltspflichten haben, wurde die Versicherungsdauer auf 200 Tage begrenzt. Wer ausgesteuert wurde, fällt nicht mehr in die Arbeitslosenstatistik des Seco. In dieser werden nur jene Personen erfasst, die bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) registriert sind.
Mehr Arbeitslose als letztes Jahr
Ende September waren das rund 138'200 Personen - 1200 mehr als Ende August. Diese Zunahme sei etwa zur Hälfte saisonal, zur anderen Hälfte konjunkturell bedingt, sagte Zürcher an der Telefonkonferenz. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 3,2 Prozent, wie das Seco am Donnerstag mitteilte. Werden die aktuellen Arbeitslosenzahlen mit jenen vom September letzten Jahres verglichen, zeigt sich hingegen klar ein Anstieg. (SDA)