Star-Ökonom Wellershoff warnt
«Franken kann noch stärker werden»

Klaus Wellershoff (50) rechnete bereits vor einem Jahr mit der Aufhebung des Mindestkurses. «Da war der Zeitpunkt sicher günstiger als jetzt», sagt Wellershoff.
Publiziert: 16.01.2015 um 09:07 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:07 Uhr
Von Ulrich Rotzinger

Das sagt er heute:

  • Zur Aufhebung des Mindestkurses: Der Franken werde dem Markt ausgesetzt. Nun müsse man damit rechnen, dass er stärker werde. «Ob uns das zur Parität führt, hängt von der Angst der Schweizer vor dem Euro ab. Bis jetzt haben nur die Devisenmarktteilnehmer reagiert. Wenn in den kommenden Tagen die Unternehmen ihre Euroeinnahmen kurssichern und Schweizer Anleger sich vom Euro verabschieden, kann der Franken noch stärker werden.»
  • Zum Absturz der Schweizer Börse: Der Leitindex SMI ging gestern mit einem Minus von 8,7 Prozent aus dem Handel:  «Für Schweizer Unternehmen sind die Umsätze und Gewinne, die im Ausland erzielt werden, weniger wert. Und die Gewinne unserer Exporteure werden kleiner.» Die Preise der Aktien richten sich danach.
  • Zur Rendite der Pensionskassen: Ein herber Rückschlag für alle Anleger. «Damit geben wir einen Teil unserer schönen Rendite des letzten Jahres gleich wieder weg.»
  • Zum Shoppen im Euroraum: Das wird definitiv günstiger. Zur Freude der Schweizer Einkaufstouristen. Sie bekommen für ihre Franken jetzt mehr Euro. Hinzu kommt: «Die Inflationsrate wird bei uns in den kommenden Monaten tief ausfallen.»
  • Zum SNB-Negativzins: «Der nützt nichts.» Die Schweizer Wirtschaft brauche höhere Zinsen.
  • Zum Verlust der SNB: «Bleiben wir bei einem Kurs von unter einem Franken, ist das Eigenkapital der SNB von gut 70 Milliarden Franken weg.»
  • Zu einem  neuen Fixkurs: Würde es einen neuen Mindestkurs geben, wäre dies eine grosse Überraschung. «Die SNB hält das Instrument ja aktuell für ungeeignet.»
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