Standortverlagerungen in günstigeren Euroraum
Brandenburg wirbt aggressiv um Schweizer Firmen

Es ist ein Stich ins Herz von Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann! Das deutsche Bundesland Brandenburg erhöht mit einer Inseratekampagne den Druck auf den bereits angeschlagenen Werkplatz Schweiz.
Publiziert: 15.08.2015 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:45 Uhr
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Von Philipp Albrecht

In vier Zeitungen lockt die Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) aufdringlich mit dem eigenen Wappen neben dem Schweizerkreuz. «Hier rechnet sich die Produktion für Sie», steht darunter.

Von BLICK darauf angesprochen, gibt sich ZAB-Geschäftsführer Sebastian Saule zurückhaltend: «Es geht uns nicht da­rum, die Firmen zu veranlassen, ihren Hauptsitz nach Brandenburg zu verschieben. Aber vielleicht ist es für die Produktion interessant.» Noch verzeichne man keinen Riesenansturm als Reaktion. Aber: «Einige direkte Anfragen haben wir erhalten. Diese Unternehmen werden wir im September besuchen, um sie vom Standort Brandenburg zu überzeugen.»

In den letzten Jahren sind schon zahlreiche Schweizer Produktionsstätten dorthin verlagert worden. Insgesamt produzieren dort heute 46 Firmen zu günstigen Euro-Preisen. «Aus kaum einem anderen Land sind mehr Unternehmen in Brandenburg tätig als aus der Schweiz», schwärmte Brandenburgs Wirtschaftsminister Al­brecht Gerber Ende Juni. 

«Viele Firmen überlegen sich Verlagerungen in den Euro-raum», knurrt Gewerbeverbands-Direktor Hans-Ulrich Bigler. «Eine plakative Werbung wie die von Brandenburg kann unter Umständen einen Standortwechsel durchaus begüns­tigen.» 

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