Stahlmann-Rücktritt
Hat Vekselberg den Sulzer-Chef rausgeekelt?

CEO Klaus Stahlmann hat beim Winterthurer Industriekonzern gekündigt. Der russische Grossaktionär wurde immer ungeduldiger mit ihm.
Publiziert: 10.08.2015 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:15 Uhr
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CEO Klaus Stahlmann verlässt Sulzer.
Foto: Keystone

Seit letzter Woche ist alles anders bei Sulzer. Renova, die Beteiligungsfirma des russischen Oligarchen Viktor Vekelberg (58), erhöhte ihren Aktienanteil am Winterthurer Industriekonzern auf einen Drittel.

Renova muss darum den übrigen Sulzer-Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Obwohl Renova-Chef und Sulzer-Präsident Peter Löscher beteuerte, dass Renova Sulzer nicht gänzlich übernehmen wolle, kann Vekselberg nun seine Macht ohne grossen Aufwand ausbauen.

Es ist anzunehmen, dass Klaus Stahlmann (55) darum heute seine Kündigung einreichte. Wahrscheinlich hatte er sie schon vor Wochen geschrieben. Stahlmann war bereits angezählt.

Er sollte den Umsatz verdoppeln

«Nach den zweieinhalb Jahren seiner Amtszeit blieben die Zahlen enttäuschend, kam der Aktienkurs nicht von der Stelle, haben wichtige Leistungsträger die Firma verlassen, bleibt die zukünftige Ausrichtung unklar», schrieb die «Bilanz» schon letzten Oktober.

Er wurde mit dem Ziel geholt, den Umsatz innert fünf Jahren zu verdoppeln. Schon bald war klar, dass ers nicht annähernd schaffen wird. Der nüchterne Deutsche vergraulte nicht nur Aktionäre – auch mehrere Topkader suchten das Weite.

Drei VR-Präsidenten in drei Jahren

Vor einem Jahr verlor Stahlmann auch noch den Übernahmekampf um den US-amerikanischen Kompressoren- und Pumpen-Hersteller Dresser-Rand gegen Siemens. Eine herbe Niederlage.

In seinen drei Jahren als Sulzer-CEO hatte Stahlmann drei verschiedene Verwaltungsratspräsidenten. Für viele Beobachter ein klarer Hinweis für Vekselbergs Ungeduld. Es ist wahrscheinlich, dass der Oligarch zuletzt auch beim CEO die Geduld verloren hat. (alp)

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