Der frühere österreichische Kanzler Alfred Gusenbauer (56) soll für den Schweizer Zugbauer Stadler Rail in Österreich gute Stimmung machen. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» mit Bezug auf einen Artikel des österreichischen Wirtschaftsmagazins «Trend».
Demnach soll Gusenbauer dem Konzern von Peter Spuhler (57) dabei helfen, einen Grossauftrag der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zu ergattern. Diese wollen in den nächsten Jahren die Regionalverkehrs-Flotte für total bis zu 3 Milliarden Euro erneuern. Bislang kam Stadler Rail in Österreich nur bei Privat- und Regionalbahnen, nicht aber bei den ÖBB zum Zug. Gusenbauer soll dies offenbar ändern. Dafür soll er eine Million Euro kassieren, wird im Artikel behauptet.
Stadler Rail wollte sich zum Bericht nicht äussern. Insider sagen allerdings, das im Artikel erwähnte Honorar sei für einen Lobbyisten völlig unrealistisch, selbst wenn der Rest stimmen sollte.
Gute Beziehungen zu politischen Kreisen sind im staatlich dominierten Eisenbahngeschäft von entscheidender Bedeutung. Stadler Rail ist diesbezüglich vor allem in Deutschland gut aufgestellt. Im Verwaltungsrat sitzen mit Friedrich Merz (60) und Werner Müller (70) zwei frühere deutsche Spitzenpolitiker. (gs)