Peter Spuhler (56) will den Känguru-Kontinent Australien erobern. Der CEO von Stadler Rail aus Bussnang TG hat sich in Sydney ein Büro eingerichtet. «Von dort aus nehmen wir an verschiedenen Ausschreibungen teil. Pläne für einen Fabrikbau werden aktuell, wenn wir in Australien Aufträge gewinnen», sagt Sprecherin Marina Winder zu BLICK.
Warum ausgerechnet Australien? Der Zeitpunkt sei günstig, heisst es aus dem Thurgau: «Die australische Regierung will die Entwicklung des Schienenverkehrs ankurbeln», schreibt Stadler Rail in einer Mitteilung. «Australien und die Region Asien-Pazifik bieten Stadler Rail hervorragende neue Geschäftsmöglichkeiten», sagte Peter Jenelten (58), Leiter Vertrieb, vor den Medien in Sydney.
Per Schiff nach Australien
Stadler Rail will in Australien ein Joint Venture für die Endmontage gründen. Rollmaterial, das in der Schweiz oder der Europa hergestellt wird, soll per Schiff nach Australien gebracht werden. Und dort fertig fabriziert werden.
Die intensive Suche nach neuen Märkten hat auch wirtschaftliche Gründe. Stadler Rail hatte sich lange auf die europäischen Märkte konzentriert. Und wurde durch die EU-Schuldenkrise 2010 und den starken Franken hart getroffen. Bei einer Exportquote von über 50 Prozent erstaunt das nicht. Ein Grossteil der Kosten fällt in Franken an: 3000 der 6000 Mitarbeiter arbeiten in der Schweiz.