Da kann es einer nicht mehr erwarten. Patron Peter Spuhler (60) gibt am Freitagnachmittag den Start des Börsengangs von Stadler Rail bekannt. Dazu gehört die Veröffentlichung des Kotierungsprospekts. Das Verfahren zur Festsetzung des Aktienpreises, das sogenannte Bookbuilding-Verfahren, beginnt am Montag. Insider hatten mit dem Start des Börsengangs erst in der kommenden Woche gerechnet.
Erst heute in der Früh gab der Schienenfahrzeughersteller einen Grossauftrag bekannt: Stadler Rail kann für 600 Millionen Dollar Metro-Züge in die USA verkaufen. Es ist die grösste Bestellung der Firmengeschichte.
Details zum Börsengang
Zu den Konditionen der «Volksaktie», wie Unternehmer Spuhler sein Papier auch nennt: Die Preisspanne für die Aktie wurde auf 33 bis 41 Franken pro Aktie festgelegt. Das entspricht einem Börsenwert von Stadler Rail von rund 3,3 bis zu 4,1 Milliarden Franken. Der Börsengang umfasst bis zu 40'250'000 bestehende Aktien. 35 Millionen Aktien stammen aus dem direkten und indirekten Besitz von Peter Spuhler. Der Rest entspricht einer Mehrzuteilungspotion für die federführenden Banken.
Als erster Handelstag an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange ist der 12. April vorgesehen, heisst es in einer Mitteilung von Stadler Rail. Hauptaktionär und Verwaltungsratspräsident Spuhler will nach dem Börsengang Ankeraktionär bleiben.
Wer soll die Stadler-Aktie kaufen? In erster Linie werden das Grossanleger sein. Weil es sich aber um die erste Bahnaktie der Schweiz handelt, will Spuhler dafür sorgen, dass sich auch Leute aus dem Volk die Papiere kaufen können.
Vor 30 Jahren übernahm König Spuhler, wie ihn der BLICK jüngst krönte, dank eines Fünf-Millionen-Franken-Kredits von der Thurgauer Kantonalbank eine Firma mit 18 Mitarbeitern. Heute ist Stadler Rail ein international konkurrenzfähiges Grossunternehmen mit 8500 Mitarbeitern. Und jetzt bringt der Patron sein Werk an die Börse.