Eltern von Kindern mit einer Behinderung ärgern sich darüber, dass Puppen nicht genug lebensnah sind. Das Spielzeug führt den Kindern regelmässig vor, wie das Idealbild eines Menschen aussehen soll. Und dieses kennt offenbar keine Behinderungen.
Jetzt kann eine Gruppe von Eltern einen Erfolg verbuchen. Der berühmte Spielfigurenhersteller Playmobil hat sich dafür entschieden, eine Reihe von Figuren herzustellen, welche eine Behinderung haben.
Es soll nicht mehr nur ein Männchen mit Bein im Gips geben, sondern auch solche im Rollstuhl oder mit Blindenhunden.
Puppen mit Geburtsmalen und Hörgeräten
Auch die britische Firma Makies schloss sich dem Trend an. Sie produziert Puppen nach Mass mit 3D-Druckern. Neu will Makies drei Puppen mit Behinderungen anbieten. Eine geht am Stock und trägt Brille, eine andere trägt Hörgeräte und die dritte hat Geburtsmale im Gesicht. Sie kosten rund 116 Franken.
Die Produzenten geben dem Druck verschiedener Organisationen nach. Unter anderem setzt sich eine Facebook-Gruppe namens «Toy Like Me» für Produktion von behindertengerechtem Spielzeug ein.
Behinderte Kinder lange ignoriert
Die Freude der Eltern von Toy Like Me über die Ankündigung von Playmobil ist entsprechend gross. Sie sagen nämlich, die Spielzeugindustrie habe 150 Millionen Kinder mit Behinderungen bisher einfach ignoriert.