Adam Quadroni, ein ehemaliger Baumeister aus Ramosch GR, brachte den Fall an die Öffentlichkeit: Mehrere Baufirmen aus dem Unterengadin haben über Jahre mit illegalen Preisabsprachen öffentliche und private Bauherren im Bündner Hochtal um Millionen abgezockt – unter Mithilfe des Bündner Baumeister-Verbands GBV.
Dies hatte die Wettbewerbskommission WEKO gestern in einer Mitteilung zu ihrer jahrelangen Untersuchung bekannt gegeben. Die Baufirmen müssen jetzt eine Busse von insgesamt 7,5 Millionen Franken zahlen.
Das Internet-Magazin Republik hatte den Fall kurz zuvor in einer grossen Serie noch einmal aufgerollt: Die Geschichte gipfelte in der brutalen Festnahme von Adam Quadroni im Juni 2017, dem Tiefpunkt nach einem jahrelangen beruflichen und persönlichen Niedergang des Whistleblowers – laut dessen Aussagen ausgelöst durch die heftigen Reaktionen auf seine Versuche, den Fall des Bau-Kartells an die Öffentlichkeit zu bringen.
Der Bündner Regierungsrat Christan Rathgeb hat nun gegenüber «Radiotelevisiun Svizra Rumantscha» bestätigt, dass die Polizei den Einsatz gegen Quadroni intern untersuche. Rathgeb betont, dass er trotz der Untersuchung voll hinter seinen Mitarbeitern stehe. Seit wann die Untersuchung laufe und wann mit Resultaten zu rechnen sei, wollte der Vorsteher des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit nicht bekanntgeben. (bih)