Spendenaufruf ohne Not
Will uns Wikipedia abzocken?

Die Wikimedia-Stiftung in den USA lanciert jeden Dezember einen Spendenaufruf, um die Online-Enzyklopädie Wikipedia zu betreiben. Kritiker sagen, das sei unnötig. Die Stiftung schwimme im Geld.
Publiziert: 18.12.2015 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:02 Uhr
Wikipedia übertreibt es laut Kritikern mit den Spendeaufrufen. Die Stiftung habe genügend Geld.
Foto: Keystone

Als elektronisches Lexikon hat sich Wikipedia weltweit einen Namen gemacht. Der Dienst ist gratis. Doch die Arbeit dahinter kostet viel Geld. Das denken sich jedenfalls Nutzer, wenn die Wikimedia-Stiftung um die Weihnachtszeit hartnäckig um Spenden bettelt.

Stiftung hat 77 Millionen Franken

Total übertrieben, meint das «Handelsblatt». Die Stiftung mit Sitz in Los Angeles verfüge laut Bericht über ein Polster von über 77 Millionen Dollar. Diesen Dezember will die Stiftung laut eigenen Aussagen trotzdem 25 Milionen Dollar sammeln.

Vergangenes Jahr hat die Stiftung an einem einzigen Tag so viel eingenommen, dass sie damit die Plattform 15 Monate lang betreiben kann.

Sonderleistungen für Mitarbeitende

Die Wikimedia-Stiftung in Los Angeles zählt heute 240 bezahlte Mitarbeiter. Tendenz steigend. Vor neun Jahren waren es lediglich drei. Zudem offeriert der Arbeitgeber Sonderleistungen, wie Fitnessabos und Kochkurse.

Schweizer spenden gerne

Fleissige Spender sind die Schweizer. Das Ziel von 600'000 habe der Schweizer Förderverein innert 10 Tagen bereits erreicht, sagt er zu BLICK. Die Hälfte davon geht an die Zentrale und die andere Hälfte bleibt in der Schweiz.

Überall auf der Welt gibt es Menschen, die für die Pflege der Online-Enzyklopädie arbeiten, so auch in der Schweiz. Zudem investiert der Schweizer Förderverein auch in technologische Weiterentwicklungen, wie beispielsweise Offline-Applikationen für den Zugriff auf Wikipedia-Inhalte.

Der Förderverein weist darauf hin, dass die Spenden den langfristigen Erhalt von Wikipedia ohne nervige Werbebanner sicherten. (ogo)

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