Als vergangenen Herbst die Kamera-Brille «Spectacles» der Social-Media-App Snapchat auf den Markt kam, gab es kein Halten mehr. Die Tech-Welt war begeistert. Denn die Brille, mit der man aus Augenperspektive filmen und die Videos sofort teilen kann, sollte das Livestreaming revolutionieren.
Zwischenzeitlich wurde das Gadget auf Online-Plattformen für 1000 Dollar weiterverkauft – also für fast acht Mal mehr, als man bei Snapchat dafür bezahlt.
Doch der Hype schlug sich nicht im Geschäftsbericht nieder. Kümmerliche acht Millionen Dollar hat Snapchat im ersten Quartal dieses Jahres mit Augmented Reality und Kamera-Brillen umgesetzt. Der Quartalsumsatz lag bei insgesamt 150 Millionen.
Offenbar hat sich Snapchat total verkalkuliert. Laut zwei Insidern, auf die sich «The Information» beruft, liegen Hunderttausende der Brillen in Lagerhallen – zusammengebaut oder in Einzelteilen. Dabei hatte Snapchat noch vollmundig verkündet, die Erwartungen an den Spectacles-Verkauf seien übertroffen worden. (grv)