3,59 Mrd. Dollar hat Facebook allein im angelaufenen Quartal mit Werbung eingenommen. Das ist ein Plus von 53 Prozent. Unterdessen verdient das Unternehmen auch mit Werbung, die auf Tablets und Smartphones angezeigt wird, viel Geld. Anzeigen auf mobilen Geräten brachten zuletzt 69 Prozent aller Werbeeinnahmen ein.
Bei solchen Zahlen erstaunt es nicht, dass Facebook das Anzeigengeschäft weiter optimieren will. So soll mit der Neuregelung der AGB die Werbung stärker auf einzelne Nutzer zugeschnitten werden. Dafür sollen zum Beispiel auch Informationen über besuchte Seiten und genutzte Apps ausserhalb von Facebook ausgewertet werden.
Wer dies nicht möchte, kann die personalisierte Werbung deaktivieren, erklärt Facebook. Das Unternehmen verspricht zugleich, mit den Änderungen seine Daten- und Nutzungsbestimmungen übersichtlicher und verständlicher für die Nutzer zu gestalten.
Mitglieder können künftig genauer festlegen, wer ihre Einträge ansehen kann. Ausserdem können sie herausfinden, warum ihnen bestimmte Werbung angezeigt wird.
Dennoch stossen die neuen Regeln bei Datenschützern auf heftige Kritik, die Rede ist von mangelnder Transparenz. Insbesondere sei nicht klar, ob Facebook bei der Datenauswertung auch genaue Nutzerprofile erstelle. Ausserdem sei in den AGB nicht ausdrücklich festgehalten, dass keine Daten mit dem Kurzmitteilungsdienst WhatsApp ausgetauscht werden.
Gleichzeitig will Facebook seine Nutzer künftig mit Informationen über ihre unmittelbare Umgebung versorgen. In den nächsten Wochen solle die neue Funktion «Place Tips» getestet werden, die Smartphone-Nutzern von Facebook «unterhaltsame, nützliche und wichtige Informationen» anzeigen könne.
Dazu ermittle «Place Tips» den Standort des Nutzers und zeige ihm in seiner Facebook-App Hinweise zur Umgebung an. Unter anderem soll die neue Funktion Kommentare und Fotos anderer Nutzer anzeigen sowie Demonstrationen, zu denen auf Facebook aufgerufen wird.
Die Funktion ist vorerst nur für iPhones verfügbar. Wer sie verwenden will, muss zustimmen, dass Facebook seinen Standort über das Mobilfunk- oder WLAN-Netz ermittelt. Dieser soll aber nicht für andere Nutzer sichtbar sein. Getestet wird die Funktion zunächst an besonders belebten Orten der Metropole New York, etwa dem Central Park und dem Times Square.
Mit der neuen Funktion greift Facebook Anbieter wie Yelp an, auf deren Seiten Nutzer zum Beispiel Restaurants und Dienstleister bewerten können. Yelp ist in 29 Ländern aktiv.