Langsam kommt die Reiselust zurück. Aber nicht alle möchten an die beliebten Feriendestinationen am Meer. Schweizerinnen und Schweizer haben pandemiebedingt die Sommerdestination im eigenen Land entdeckt. Was im Pandemiejahr 2020 eine Notlösung war, bleibt bei vielen ein Reiseritual: Laut Blick-Umfrage bleiben 58 Prozent der Befragten auch in den Herbstferien in der Schweiz.
Das spüren auch die Hotels. Der August übertraf sogar den Rekordsommer 2019, und zwar mit einem Plus von 34 Prozent. So kam ein Rekord von über 2,5 Millionen Hotelübernachtungen pro Monat zustande. «Schweiz Tourismus war in den Märkten vor Ort immer aktiv. Wir hielten das Ferienland Schweiz in allen Köpfen präsent. Und das hat sich gelohnt», so Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus. Gegenüber dem Vorkrisenniveau von 2019 fehlen noch rund 10 Prozent.
Auslandgäste finden Weg in die Schweiz
Auch die Gäste aus dem Ausland trudeln wieder in der Schweiz ein. Doch Corona bleibt weiterhin ein grosses Thema. Gäste kommen nur aus Ländern, wo das Reiseregime gelockert wurde, die Grenzen offen sind und der Impfschutz vorhanden ist.
Die grössten Gästegruppen aus dem Ausland kamen aus Deutschland, gefolgt von Frankreich und den Niederlanden. Auch Einreisende aus der Ferne wie den USA oder den Vereinigten Arabischen Emiraten stiegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Weiterhin auf tiefem Niveau bleibt dagegen die Zahl der Reisenden aus dem asiatischen Raum.
Berge top – Städte flop
Wer in den Ferien in der Schweiz bleibt, den zieht es in die Natur. Die Berg- und Landregionen sind beliebtere Ausflugsziele als die Städte. Dort konnten im Vergleich zum August 2019 traditionelle Sommerferiengebiete wie das Tessin (+32%) oder Graubünden (+16%) punkten, aber auch das Jura-Dreiseenland (+25%) sowie die Ostschweiz (mit Liechtenstein) (+11%).
Die städtischen Destinationen Basel, Genf und Zürich bilden dagegen nach wie vor das traurige Schlusslicht mit August-Rückgängen zwischen 31 bis zu 44 Prozent gegenüber 2019. Die städtischen Reiseziele können also wie erwartet nicht vom Sommerboom profitieren und leiden weiterhin unter dem Ausbleiben von Geschäfts-, Event- und Überseetourismus.