Billig-Zigaretten sind in aller Munde. Pro Tag werden in der Schweiz knapp 1,8 Millionen davon geraucht. Rund 650 Millionen im Jahr 2007, über 40 Prozent mehr als 2006. Der Marktanteil der Discount-Zigis liegt bei 5 Prozent. Er steigt, obwohl weniger geraucht wird.
Aldi, Denner, Coop und die Kioskfirma haben alle eigene Billig-Marken. Preis pro Päckli: 4.80 bis 5.30 Franken. Eine Schachtel Marken-Zigis kostet dagegen zwischen 6.00 und 6.50 Franken.
Der Erfolg der Billig-Zigis ruft die Marken-Hersteller auf den Plan. Beispiel British American Tobacco (BAT) mit der Marke Parisienne: Statt «jaune» (gelb) heissen die Zigaretten jetzt «budget» und kosten 5.50 statt 6.10. Wie viele Päckli mit der limitierten Aktion in den Handel kommen, will BAT nicht sagen. Die Firma schweigt auch zur Frage, ob ähnliche Promotionen mit anderen Marken geplant sind.
Klar ist: Der Zeitpunkt der Aktion ist gut gewählt – zumindest was die Interessen der Tabakmultis betrifft. Denn in zwei Wochen berät der Nationalrat über die Einführung eines Mindestpreises für die Päckli.
Eine Billig-Aktion, um einen Mindestpreis zu provozieren? Wie bitte? Was widersprüchlich klingt, macht Sinn: Tiefpreise untergraben die Tabakprävention, vor allem bei den Jugendlichen. Das wiederum wollen Gesundheitspolitiker verhindern, entsprechende Vorstösse sind hängig. Also sind sie für Mindestpreise. Genau wie die Zigaretten-Multis.
Weil ihnen der Staat so ganz bequem die Billigkonkurrenz vom Hals schafft. Ganz schön clever.