Der Möbelriese Ikea hat Grosses vor. Die Söhne von Gründer Ingvar Kamprad wollen die Welt mit billigen Solarpanels versorgen. Nach England und Holland ist die Schweiz das dritte Land, das zum Zug kommt.
Seit zwei Wochen können Ikea-Kunden im Einrichtungshaus Spreitenbach AG Solaranlagen zum Discountpreis kaufen. Eine durchschnittliche 4-kW-Anlage kostet 15'755 Franken. Lieferung und Installation sind inbegriffen. Ikea-Family-Mitglieder erhalten 15 Prozent Rabatt.
Bund zahlt 30 Prozent der Kosten zurück
Man wolle die Kunden dabei unterstützen, einen «nachhaltigen Lebensstil» zu pflegen, heisst es in einer Mitteilung. Die 4-kW-Anlage reiche, um den Stromverbrauch einer durchschnittlichen Schweizer Familie zu decken.
Die schwarzen Dünnschicht-Solarmodule würden sogar bei bewölktem Himmel Strom produzieren. Ob das reicht, um einen 4-Personen-Haushalt das ganze Jahr über mit Strom zu versorgen, kann man allerdings anzweifeln.
Klar ist, dass der Strom ins Netz eingespiesen werden muss. Der regionale Versorger ist laut Gesetz verpflichtet, den Strom zu einem bestimmten Preis abzukaufen. Damit sich die Investition lohnt, zahlt der Bund 30 Prozent der Investitionskosten zurück. Das nennt sich Einmalvergütung und wird über die Ökostromförderung KEV finanziert.
Technologie aus Deutschland
Die Panels stammen vom chinesischen Produzenten Hanergy. «Sie werden aber nicht in China, sondern in Deutschland produziert», sagt Ikea-Schweiz-Sprecher David Affentranger. Hanergy garantiert, dass die Solarzellen auch nach 25 Jahren noch mindestens 80 Prozent der ursprünglichen Leistung erbringen.
«Wir glauben, dass wir einen Boom auslösen können in der Schweiz», bekräftigt Affentranger. Der Vertrieb sei sehr erfolgreich gestartet: «Wir haben bereits 160 Offerten geschrieben.» Ab März sollen die Panels auch in den anderen Ikea-Häusern erhältlich sein. (alp)