Es sei nicht unmöglich, dass Meyer Burger bereits nächstes Jahr wieder einen Reingewinn erziele, sagte Pauli in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Das könne aber auch erst übernächstes Jahr sein. Die Auslieferungen von neuen Anlagen und der Umsatz jedenfalls würden im zweiten Halbjahr markant steigen.
Die Thuner Solartechnologiefirma steckt seit Jahren in den roten Zahlen. In der ersten Jahreshälfte 2015 weitete sich das Loch in der Kasse im Vergleich zum ersten Semester 2014 auf 93 Millionen Franken aus. Operativ hingegen konnte der Verlust vermindert werden.
Eine grosse Sparrunde soll das Unternehmen wieder auf Kurs bringen. Nachdem der Solaranlagenbauer in der ersten Jahreshälfte 107 Vollzeitstellen gestrichen hatte, ist kein weiterer Stellenabbau mehr geplant, wie Pauli sagte: «Wir brauchen die Mitarbeitenden, um das geplante Wachstum zu realisieren.»
Innerhalb des Unternehmens könnten aber noch Arbeitsplätze verlagert werden. In der Schweiz jedoch sei kein Abbau geplant. Heute sind laut Pauli zwar noch nicht alle Schweizer Werke profitabel, der Konzernchef zeigte sich diesbezüglich aber zuversichtlich: «Wir haben schon beweisen, dass das hochprofitabel sein kann.»
Seinen Optimismus begründet Pauli mit dem weltweit steigenden Energiebedarf und dem Wandel zu neuen Energien in den Industrieländern. Der Anteil der Solarenergie werde markant steigen, sagte er. Der Markt für die Solarausrüster habe schon letztes Jahr gedreht und wachse wieder.
Der Meyer-Burger-Chef machte sich zudem für die Energiewende in der Schweiz stark. Die Energiestrategie sei eine riesige Chance für den Werkplatz Schweiz. Tausende Arbeitsplätze würden entstehen. Zu den Subventionen meinte er, die Solarenergie sei den übertriebenen Subventionen schon längst entwachsen. Solarenergie habe die Chance, als erste Energieform ohne Subventionen auszukommen.