Ende Januar kam die Schreckensnachricht: Bei der ehemaligen Energiesparte der Alstom werden im Aargau 1300 Stellen gestrichen. Als Buhmann muss General Electric hinhalten. Denn der US-Konzern hat im letzten Herbst die Energiesparte der Alstom übernommen – und den Jobabbau initiiert.
Doch der Grund für den Stellenabbau liegt weit zurück. Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, war bereits 2011 klar, dass das Energiegeschäft kriselt. Doch das damalige Alstom-Management hat darauf kaum reagiert. Dies geht aus einem geheimen Bericht, der der Zeitung vorliegt. Das Dokument wurde von einer Task Force im Auftrag vom Aargauer Regierungsrat verfasst.
Nicht mehr konkurrenzfähig
«Aufgrund der Jahresresultate 2011 und 2012 hätte im Kraftwerksbereich dringend eine grössere Restrukturierung durchgeführt werden müssen, um die Kapazitäten wieder den Realitäten anzupassen», steht im Bericht.
Der Verfasser wirft zudem dem Konzern vor, er habe Produkte verkauft «die nicht mehr konkurrenzfähig waren». Und neu entwickelte Produkte seien zu spät lanciert worden.
Die Alstom-Büezer im Aargau haben darauf reagiert: Seit April 2014 verliessen rund 570 Mitarbeiter den Konzern. Sie alle wurden nicht ersetzt. Zählt man die zu den angekündigten 1300 dazu, so kostet das Alstom-Fiasko über 1800 Stellen. (bam)