Flugi-Wahnsinn in Frankreich! Die Firma Skyline Airways war drauf und dran, so richtig durchzustarten. Etwa in einem Musikvideo der Künstler Vitaa & Slimane ist der Name sekundenlang auf einer grossen Tafel zu sehen.
Zusätzlich warb beim französischen Unterhaltungssender C8 der populäre Talk-Master Cyril Hanouna für eine Skyline-Reise nach Griechenland. In den sozialen Netzwerken buhlte die Firma mit vielen Beiträgen um Aufmerksamkeit. Kurz: Skyline Airways erweckt den Anschein einer seriösen, aufstrebenden Fluglinie.
Doch auf den zweiten Blick wird klar: Da ist etwas faul. Grosse Bekanntheit hat die Firma nun zwar. Bloss nicht diejenige, die sie sich erhofft hat. Es kam ans Tageslicht, dass die Firma für Flüge wirbt, die es gar nicht gibt. Eigene Flieger besitzt sie schon gar nicht, wie aus einem Bericht des Portals Aerotelegraph hervorgeht.
Die Luftfahrtaufsicht bestätigt Vermutung
Die französischen Medien stürzen sich auf die Geschichte und versuchen die Hintergründe zu recherchieren. Schnell entlarven sie das Ganze als grossen Bluff. Auch die französische Luftfahrtaufsicht schaltet sich ein und warnt auf Twitter: «Skyline Airways ist keine französische Fluggesellschaft.»
Auf der Seite Flightradar hat die mysteriöse Airline bisher noch keine Spuren hinterlassen. Selbst am Flughafen von Marseille, von wo aus die Skyline Airways laut eigenen Angaben nach Casablanca fliegt, weiss niemand etwas von der Fluglinie.
Weiter habe die in Lyon ansässige Firma Flüge angeboten, die es so gar nicht gab. Besonders dreist: Alle Fotos, mit denen die Möchtegern-Fluglinie wirbt, sind gefälscht! Skyline Airways bediente sich bei Air Berlin, um an Flugzeug-Fotos zu kommen. Dann wurden deren Logos wegretuschiert – und mit den eigenen ersetzt. Deshalb hat sich die Luftfahrtaufsicht entschieden, wegen des Verdachts auf Betrug zu ermitteln.
Der Chef bestreitet alles
Der TV-Moderator Hanouna vom Sender C8 lud als Reaktion den Skyline-Airways-Chef Ryan Squaratti in eine erneute Sendung ein. Doch dieser bestritt dort alle Vorwürfe. Es habe sich um Kommunikationsfehler gehandelt, versucht er sich rauszureden.
Niemals sei beabsichtigt gewesen, auf Social Media mit falschen Flügen zu werben. Er gab zwar zu, keine eigenen Flugzeuge zu besitzen. Doch das erklärt er so: Flugzeuge für seine Reisen wolle er bloss leasen.
Die Webseite der Airline ist momentan nicht mehr in Betrieb. «Wir sind im Wartungsmodus», heisst es da nur. Ob bereits Kunden bei der falschen Airline Flüge gebucht haben, ist unklar. Aerotelegraph schreibt von mindestens einer Person, die für ein Ticket bezahlt hat, dieses aber niemals erhalten hat.
Fest steht: Skyline Airways ist aufgeflogen. Und hat wahrscheinlich ausgeflogen. (bro/pbe)