Die Corona-Krise trifft die Airline-Branche mit voller Wucht. Da müssen die Kosten runter, keine Frage. Besonders weit geht laut einem Artikel der «Schweiz am Wochenende» die 2019 gegründete Schweizer Airline Chair. Sie kürzt den 100 Angestellten auf Anfang 2021 den Lohn.
Bis Mitte September haben die Mitarbeiter laut dem Bericht Zeit, die neuen, deutlich schlechter dotierten Arbeitsverträge zu unterschreiben. Sonst droht ihnen eine Änderungskündigung.
120 Franken für einen Parkplatz
Konkret: Flight Attendants würden mit den neuen Verträgen und der noch immer herrschenden Kurzarbeit monatlich weniger als 2000 Franken netto ausbezahlt bekommen. Und das bei einem 100-Prozent-Pensum.
Neu müssen sie zudem auch noch 120 Franken für einen Parkplatz bezahlen. Und zusätzliche Arbeiten übernehmen, etwa die Reinigung der Kabinen nach einem Flug. «Die Stimmung ist miserabel», sagt ein Insider der «Schweiz am Wochenende». «Entweder wir unterschreiben und arbeiten für einen Hungerlohn. Oder wir suchen uns eine andere Stelle, was momentan alles andere als einfach ist.»
«Änderungen sind unvermeidbar»
Für Chair-CEO Shpend Ibrahimi sind die Änderungen der Anstellungsbedingungen «unvermeidbar». Die Aviatikbranche befinde sich in einer Krise, wie es sie noch nie gegeben habe. Der Schutz der Arbeitsplätze habe höchste Priorität.
Chair bezahle branchenübliche Löhne. Auf der tiefsten Lohnstufe würde eine Flugbegleiterin mit einem 100-Prozent-Pensum monatlich 3100 Franken brutto verdienen. Es sei verständlich, dass die Angestellten Angst um ihren Job haben. «Das tut uns auch leid», sagt der CEO. (pbe)