So will VW sein Image aufpolieren
«Ein ganzes Unternehmen arbeitet an der Reparatur»

Der Autobauer aus Wolfsburg will nach dem Diesel-Skandal seinen Ruf verbessern. Eine Anzeigen-Kampagne soll es richten. Mit ehrlichen Versprechen. Ganz ohne PS, Prunk und polierten Felgen.
Publiziert: 19.10.2015 um 21:13 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 16:20 Uhr
Grossbaustelle Volkswagen: Nach dem Dieselskandal will sich VW ein neues Saubermann-Image geben.
Foto: Reuters

Der Volkswagen-Konzern wird in den nächsten Monaten Millionen von Schummel-Dieseln in die Werkstätten zurückrufen und flicken müssen. Eine Herkules-Aufgabe. Noch viel schwieriger dürfte es sein, das verlorene Vertrauen der Kunden wieder herzustellen.

Deshalb brütet die Wolfsburger Teppichetage um Matthias Müller (62) schon jetzt über einer neuen, weltweiten Imagekampagne, wie bild.de berichtet. Autos zeigt VW keine mehr. Auf einer schlichten, weissen Seite prangt der neue Slogan «Transparenter. Offener. Sorgfältiger. Wir arbeiten an einem neuen Volkswagen.» Unten das blau-weisse Logo, wie die «Bild» weiss.

Vertrauen beschädigt

VW schreibt: «Durch den Fehler, den wir gemacht haben, ist etwas Entscheidendes beschädigt worden: Ihr Vertrauen.» Und: «Anders als in einer Werkstatt sind es bei uns nicht nur die Techniker, die an der Reparatur arbeiten. Sondern ein ganzes Unternehmen.»

Weiter verspricht Volkswagen: «Wir tun alles dafür, damit so etwas nie wieder vorkommen kann.» Die Inserate-Kapagne soll weltweit laufen. Und weiteren Schaden vom deutschen Autobauer, dem Millionenklagen drohen, abwenden.

Hauptsitz in Frankreich durchsucht

Derweil brechen die Negativmeldungen rund um VW nicht ab. In Frankreich haben am Wochenende Ermittler den VW-Hauptsitz in Villers-Cotterêts im Departement Aisne durchsucht. Dies bestätigte eine VW-Sprecherin. Ob Computer und Unterlagen beschlagnahmt wurden, wollte sie nicht sagen. In Frankreich sind 950 000 VW-Fahrzeuge vom Abgas-Skandal betroffen.

In Deutschland zittern 7000 Leiharbeiter um ihre Jobs bei Volkswagen. Der VW-Vorstand denkt offenbar über einen Stellenabbau nach. Der Betriebsrat, der die Interessen der Büezer vertritt, will das mit allen Mitteln verhindern. Es könne nicht sein, dass die Arbeiter für die Fehler des Managements büssen müssen, heisst es. (pbe)

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