Es gibt Dutzende Orte in der Schweiz, in denen es weder eine Postfiliale noch einen Dorfladen mit Postdienstleistungen gibt. In diesen Gegenden bietet die Post einen Hausservice an – etwa zur Brief- und Paketaufgabe. Wer den Hausservice heute in Anspruch nehmen will, muss ein Schild an den Briefkasten klemmen, damit der Briefträger weiss, dass der Kunde etwas von ihm will. Künftig soll dies online mit einer App oder mit einem neuen Bestellstift geschehen.
Und das funktioniert so: Mit dem Stift liest der Kunde zu Hause einen Code ein. Das löst die Bestellung aus – zum Beispiel zehn A-Post-Briefmarken – und überträgt diese über ein Funknetz an die nächste Postfiliale. Am nächsten Tag bringt der Briefträger dem Kunden dann die zehn Marken.
Bargeld beziehen und Rechnungen bezahlen
Mit dem Bestellstift kann man zudem Briefe und Pakete aufgeben, Bargeld beziehen und Rechnungen bezahlen. Am nächsten Tag bringt der Pöstler dann allfälliges Rückgeld und die Quittung mit. Die Post stellt den Kunden mit Hausservice den Stift gratis zur Verfügung. Dieser läuft mit einer Batterie, die bis zu zehn Jahre halten soll.
«Einfacher gehts nicht. Einfach scannen, und die Post schickt einen Mitarbeiter zu Ihnen nach Hause», sagt Post-Chef Roberto Cirillo (48) zu BLICK. «Die Übertragung der Informationen ist sicher, weil sie nicht über WLAN oder ein Telekomnetz, sondern über ein Tieffrequenz-Funknetz übertragen wird.»
Tests laufen in Belp und Schattdorf
In einem ersten Schritt können die Produkte nur mit Bargeld bezahlt werden. Die bargeldlose Bezahlung ist laut einer Postsprecherin aber in Planung. Derzeit laufen erste Tests in Belp BE mit 300 Kunden und in Schattdorf UR (151 Kunden).
Die neue Lösung für Postkunden mit Hausservice soll voraussichtlich im Herbst 2020 lanciert und danach etappenweise schweizweit in allen Hausservice-Gebieten eingeführt werden.