So werden die Löhne 2015
Pharma hui - Bau pfui!

Trotz einem Rekordjahr im Bauhauptgewerbe bleiben die Löhne der Bauarbeiter auf dem Vorjahresniveau. Lichtblicke gibts im Detailhandel, bei der Post und in der Pharmaindustrie.
Publiziert: 15.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:56 Uhr
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Trotz einem Rekordjahr im Bauhauptgewerbe bleiben die Löhne der Bauarbeiter auf dem Vorjahresniveau.
Foto: Keystone
Von Guido Schätti

Die Baumeister können den Champagner kalt stellen. 2014 war ein weiteres Rekordjahr. Im Bauhauptgewerbe schnellten die Umsätze in den ersten drei Quartalen um 4,4 Prozent in die Höhe, im Hochbau um 7,1 Prozent.

Die 79 000 Bauarbeiter, die in der Schweiz arbeiten, haben allerdings nichts vom Boom. Die Patrons streichen den ganzen Gewinn selber ein. Sie brachen die Lohnverhandlungen ab. Die Löhne bleiben damit auf Vorjahresniveau.

Über alle Branchen hinweg steigen die Löhne nächstes Jahr um knapp ein Prozent. Das ist weniger als der Produktivitätsgewinn der Gesamtwirtschaft. Er beträgt rund 1,5 Prozent.

Kein Wunder, sind die Arbeitgeber zufrieden: «Die Lohnrunde verlief ruhig. Man hat sich grossmehrheitlich gefunden», sagt Philipp Bauer vom Arbeitgeberverband.

Weniger begeistert sind die Gewerkschaften. «Die Weigerung der Baumeister, über die Löhne zu verhandeln, ist skandalös», sagt Vania Alleva, Co-Präsidentin der Unia. «Hier sind offensichtlich Hardliner am Werk, die wenig von Sozialpartnerschaft halten.»

Nullrunde im Bau

Die Nullrunde im Bau ziehe das Resultat der ganzen Lohnrunde hinunter, sagt Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB): «Das stört das Bild massiv.»

Die Baumeister schieben dagegen der Unia die Schuld am Scheitern der Verhandlungen in die Schuhe: «Die Unia politisiert auf dem Buckel der Arbeitnehmer», sagt Martin Senn, Sprecher des Baumeisterverbandes.

«Mit ihrem konfliktiven Stil gefährdet sie den Landesmantelvertrag im Bau.» Dieser wird 2015 neu ausgehandelt.

Lichtblick ist der Detailhandel. Migros & Co. zahlen nächstes Jahr rund ein Prozent mehr. Gleichzeitig heben sie die Mindestlöhne um 50 bis 100 Franken an. «Davon profitieren vor allem Frauen», sagt Alleva. Auch die Pharma-Löhne steigen überdurchschnittlich.

Von den staatsnahen Betrieben schiesst die Post obenaus: Die Pöstler erhalten neben dauerhaften Lohnerhöhungen eine Prämie von 400 Franken.

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