Lange lieferten sich die Banken einen Kampf um das günstigste Privatkonto. Doch seit der Einführung von Negativzinsen durch die Nationalbank von Anfang Jahr herrscht Frieden. Die Gebühren für die Kontoführung wurden wieder reaktiviert, die Tarife munter nach oben geschraubt.
Ein Beispiel ist die UBS. Per 1. September zahlen sämtliche Kontobesitzer eine Grundgebühr, egal wie viel Geld sie deponiert haben. Für Kunden mit mehr als 10'000 Franken Vermögen entfiel diese Gebühr bis anhin. Neu zwackt ihnen die Bank monatlich fünf Franken ab – vorausgesetzt, dass der Kunde sich den Kontoauszug per Post nach Hause schicken lässt.
Dies teilte die UBS ihren Kontoinhabern jüngst in einem Schreiben mit. Die Gebühren für einen Saldo unter 10'000 Franken bleiben mit sieben Franken gleich hoch wie bis anhin.
Der Grund für die neue Gebührenpolitik sind die tiefen Zinsen, welche die Einnahmen der Banken wegschmelzen lassen. «Deshalb versuchen immer mehr Banken, Geld über höhere Gebühren einzunehmen. Die UBS ist da kein Einzelfall», sagt Benjamin Manz (34), Chef des Vergleichsdienstes moneyland.ch.
Ihr neues Gebührenmodell macht die UBS zusammen mit der Credit Suisse zu den teuersten Banken des Landes (siehe Tabelle). Dies zeigt ein Vergleich von Moneyland im Auftrag von SonntagsBlick.
Der Durchschnittskunde mit 10'000 Franken Vermögen zahlt bei der UBS Fr. 244.20 pro Jahr. Darin enthalten sind die Gebühren für Kontoführung, Zusendung von Kontoauszügen, Debitkarte, Zahlungsverkehr sowie eine feste Anzahl von Bargeldbezügen im In- und Ausland. Die CS verlangt für dasselbe sogar Fr. 254.20. Auch Raiffeisen gehört zu den teureren Banken, PostFinance hingegen zu den günstigsten.