So viel Geld gabs noch nie!
900 Millionen für Schweizer Start-ups

Firmengründer haben einen schweren Stand in der Schweiz. Denn die Investoren gelten als risikoscheu. Doch nun überwinden diese ihre Furcht vor Verlusten. 2016 steckten sie so viel Geld in Start-ups wie nie zuvor.
Publiziert: 24.01.2017 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:45 Uhr
Die Firma Mindmaze hilft Gelähmten, wieder mobil zu werden. Sie gehört zu den Firmen, die in einer Finanzierungsrunde mehr als 100 Millionen Franken erzielten.
Foto: ZVG

Schweizer Investoren zeigen ein Herz für Jungunternehmen: Letztes Jahr flossen 909 Millionen Franken in Start-up-Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 35 Prozent.

Die Nase vorn hat für einmal nicht Zürich, sondern die Westschweiz: Gut die Hälfte des Geldes floss in Unternehmen aus dem Grossraum Lausanne, wie der Swiss Venture Capital Report von startupticker.ch zeigt. Über die letzten fünf Jahre hinweg haben sich die Investitionen in Start-ups fast verdreifacht.

In absoluten Zahlen floss am meisten Geld in Biotechnologie-Unternehmen. In 25 Finanzierungsrunden kamen rund 400 Millionen Franken zusammen. 271 Millionen erhielten Firmen aus dem Sektor Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT). Im Vergleich zum Vorjahr ist dies mehr als eine Verdoppelung. 

Verantwortlich für diesen Anstieg sind zum einen Anbieter von B2B-Software wie Nexthink oder Sonarsource, zum anderen Unternehmen, deren Produkte bei der Digitalisierung traditioneller Branchen eingesetzt werden. Allein die Schweizer Fintech-Start-ups zogen 2016 knapp 50 Millionen Franken an.

Zürich gerät ins Hintertreffen 

Mindmaze-CEO Tej Tadi.

Die Waadt schwang weit obenaus. Und zwar nicht nur im Biotechbereich, sondern auch bei der Informations- und Kommunikationstechnologie. Der Kanton Zürich, jahrelang die Schweizer ICT-Hochburg, ist nur noch im Fintech-Sektor führend.

Zum ersten Mal kamen bei Finanzierungsrunden auf einen Schlag mehr als 100 Millionen Franken zusammen. Auch hier ging das Geld mit Therapeutics und Mindmaze an Unternehmen aus der Waadt.

AC-Immune-CEO Andrea Pfeifer.

Dass sich Investitionen in Start-ups finanziell auszahlen, zeigt die Zahl der Börsengänge und Übernahmen durch Grossinvestoren. Zählt man die Fälle hinzu, bei denen der Weg über bereits kotierte Unternehmen führte, wagten sieben risikokapitalfinanzierte Unternehmen den Schritt an die Börse, darunter AC Immune von Andrea Pfeifer. Dazu wurden etliche Start-ups von Grossfirmen wie Hewlett Packard Enterprise, 3M oder Tripadvisor übernommen. (gs)

Heute findet das Worldwebforum in Zürich statt. BLICK streamt den Anlass live.

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