XXXLutz krallt sich Schweizer Möbelhaus
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Möbel Pfister verkauft:XXXLutz krallt sich Schweizer Möbelhaus

So ticken die österreichischen Pfister-Käufer
Die schrecklich verschwiegene «Familie XXXLutz»

Möbelgigant XXXLutz treibt seine aggressive Expansionsstrategie weiter und kauft das Traditionshaus Möbel Pfister. Über die Käuferfamilie ist fast nichts bekannt.
Publiziert: 23.10.2019 um 19:27 Uhr
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Aktualisiert: 24.11.2019 um 22:35 Uhr
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Das letzte öffentliche Bild von Richard Seifert (†67).
Foto: PD
Patrik Berger

Da kauft der österreichische Möbel-Gigant XXXLutz das Schweizer Traditionshaus Möbel Pfister – und von der Besitzerfamilie Seifert lässt sich niemand blicken. Einziger Vertreter der Familie und von XXXLutz ist Sprecher und Marketingleiter Thomas Saliger (53). «Die Familien drängen sich nicht in den Vordergrund. Sie legen keinen Wert darauf, in Magazinen abgedruckt zu werden. Das sind geborene Möbelhändler, die die Öffentlichkeit scheuen», sagt er zu BLICK.

Die Verschwiegenheit der Besitzerfamilie um die Brüder Richard (†67) und Andreas (65) Seifert hat Tradition. Seit fast 20 Jahren vermeiden die beiden öffentliche Auftritte. Fotos auf der Firmenhomepage gibt es keine. Müssen sie vor Gericht antreten – was des öfteren vorkommt, wenn man eine Firma mit harten Bandagen führt – halten sie sich routiniert einen Ordner vors Gesicht, wie das «Manager Magazin» berichtet. Kurz: Die Seiferts sind noch weit medienscheuer als die deutsche Familie Albrecht, die Aldi gegründet hat. Und das will etwas heissen.

Anfänge in einer kleinen Schreinerei

In Österreich kennen viele langjährige Kunden der Möbelhäuser mit dem markanten roten Stuhl auf dem Parkplatz nicht einmal den Namen Seifert. Sie denken, dass der Firmengründer - passend zum Namen XXXLutz - Lutz heisst. Sogar die Namen der Topmanager des Möbelriesen kennen ausserhalb der Teppichetage nur Insider.

1945 wurde die Firma Lutz als kleine Schreinerei gegründet. Die Produktion von einfachen Möbeln lief langsam an. Bis 1973 Andreas und Richard Seifert so richtig durchstarteten und den bis dahin eher trägen Möbelhandel in Österreich ganz gewaltig durcheinander wirbelten. Durch strategische Zukäufe wuchsen sie schnell. Der Gang ins Ausland war nur eine Frage der Zeit.

«Wie Verbrecher vom Hof gejagt»

Ganz konnte es die verschwiegene Familie Seifert in all den Jahren aber dann doch nicht verhindern, dass die Medien über sie berichten. Etwa darüber, dass Richard Seifert vor wenigen Jahren eine alte Kaserne gekauft hat und dort 1000 Wohnungen bauen will.

Der «Stern» will von einem äusserst «rustikalen Führungsstil» bei XXXLutz wissen. Ein Gewerkschafter beschreibt mehreren Fälle, in denen langjährige Mitarbeiter «wie Verbrecher vom Hof gejagt» werden. Geduld sei keine Stärke der Österreicher. Sie würden nicht lange warten, bis ein Standort rentiert. Sondern sofort Resultate sehen wollen.

Steueroptimierung auf Malta

In Filialen, in denen sich Angestellte über Lohn oder Arbeitsbelastung beklagen, werden laut Medienberichten auch schon einmal ganze Teams von 60 Angestellten ausgewechselt – von einem Tag auf den anderen.

Österreichische Journalisten stürzten sich genüsslich auf die Steuertricks der Familie. Sie soll eine Firma auf Malta genutzt haben, um im Heimatland dem Fiskus weniger bezahlen zu müssen.

2016 ist Richard Seifert verstorben. Ersetzt wurde er durch Michael Seifert (37), den Sohn von Gründer Andreas Seifert. Das lukrative Geschäft bleibt also in der Familie. Sie führt das Unternehmen mit den rund 24'000 Mitarbeitern, das in zwölf europäischen Ländern über 320 Möbelhäuser betreibt. Und damit 4,4 Milliarden Euro Umsatz macht.

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