So skeptisch sind die Schweizer
Keinen Roboter als Chef!

Wahrscheinlich gibt es vor den Robotern kein Entkommen mehr. In der Arbeitswelt aber auch im Alltag werden sie immer wichtiger. Doch das heisst nicht, dass Schweizer den Robotern gegenüber positiv eingestellt sind.
Publiziert: 15.02.2019 um 15:01 Uhr
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Jöo, so reagieren viele auf den Roboter Pepper und niedlich ist er tatsächlich.
Foto: AP

In Fabriken, auf der Strasse, am Empfang – überall werden heute Roboter eingespannt. Nicht immer läuft ihr Einsatz problemlos. So musste vor Kurzem ein japanisches Hotel seine Roboter entlassen. Gäste waren unzufrieden mit den Helfern und Mitarbeiter klagten über zusätzliche Arbeit. Trotzdem zeichnet sich ab, dass Roboter immer wichtiger werden. Einer Studie des WEF zufolge, sollen 2025 Menschen nur noch 48 Prozent der Arbeitsstunden leisten. Den Rest übernehmen die Maschinen und Algorithmen.

Zu dieser Zukunftsvision passt, dass die Gewerkschaft Angestellte Schweiz seit letztem Herbst einen Roboter zu ihren Mitgliedern zählt. Jetzt hat Demoscope für den Verband die Einstellung zu Robotern in der Schweiz untersucht. Das Resultat: Schweizer haben sich mit der Roboter-Zukunft noch nicht so richtig angefreundet.

Keine Chance für Roboter-Gewerkschaft

Über die Hälfte der Befragten befürchtet, dass durch arbeitende Roboter mehr Arbeitsplätze wegfallen, als neue geschaffen werden. Gut ein Viertel erwartet keine Veränderung bei der Zahl der Arbeitsplätze. Und nur gerade einer von zehn erwartet eine wachsende Stellenzahl. Tendenziell pessimistischer sind weniger gut Gebildete.

Wenige Befragte sind denn auch der Meinung, dass Roboter Schutz oder eine Interessensvertretung brauchen. Eine Roboter-Gewerkschaft hätte es also schwer.

Doch Roboter ist nicht gleich Roboter. Je nach Aufgabe sind Schweizer ihnen gegenüber auch positiv eingestellt. So würde sich die Hälfte der Umfrageteilnehmer von einem Roboter Auskunft geben lassen. Gegen einen Einsatz auf dem Bahnhof: «Auf welchem Gleis fährt der nächste Zug nach Basel?» oder im Supermarkt: «Wo finde ich Gemüsebouillon?» spricht also nichts. 

Beim Chef hörts auf

Erstaunlicherweise würden sich auch 28 Prozent von einem robotergesteuerten Bus fahren lassen. Wie als Auskunftsgeber sind auch diese Art von Roboter heute schon teilweise Realität. Verschiedene Schweizer Städte haben mit Bussen ohne menschliche Fahrer zumindest schon experimentiert. Auch mit einem Roboter zusammenarbeiten oder sich von einem pflegen lassen, finden noch einige Befragte akzeptabel.

Fertig lustig ists aber ganz oben in der Hierarchie. Nur 1 Prozent würde eine Maschine als Chef akzeptieren. Einig sind sich in dieser Frage die Befragten über alle Alters- und Bildungsstufen. Bei den übrigen Fragen zeigt sich, Junge und höher Gebildete sind tendenziell aufgeschlossener gegenüber Robotern. (jfr)

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