SNB wird zum Planschbecken für Wassersportler
Die Nationalbank schwimmt nicht nur im Geld

Andréa Maechler, die neue Hüterin der SNB-Devisenreserven, war eine der besten Schweizer Schwimmerinnen, SNB-Präsident Jordan war Spitzen-Wasserballer und Ex-SNB-Präsident Hildebrand Spitzenschwimmer. Spielt die Vergangenheit im Wasser etwa eine Rolle bei Stellbesetzungen der SNB?
Publiziert: 01.07.2015 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:17 Uhr
Von Ulrich Rotzinger

Ein Sprung ins kalte Wasser war es nicht. Im Gegenteil: Direktoriumsneumitglied Andréa Maechler dürfte sich bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in ihrem Element fühlen. Die Genfer Ökonomin und frühere Vizebereichsleiterin beim Internationalen Währungsfonds IWF erfüllt nicht nur die Anforderungen der SNB «in idealer Weise», wie der Bundesrat schreibt.

Maechler, seit gestern Hüterin der SNB-Devisenreserven, ist eine der besten Schweizer Schwimmerinnen aller Zeiten. 1985 war sie Schweizer Meisterin und Rekordhalterin über 200 Meter Lagen. Und damit wohl auf einer Wellenlänge mit Thomas Jordan (52). Der SNB-Präsident war seinerzeit Wasserballer in der höchsten nationalen Spielklasse. Und nicht zu vergessen: Philipp Hildebrand (51), Ex-SNB-Präsident, war ebenfalls Spitzenschwimmer. Maechler und Hildebrand hatten sogar zwei gemeinsame Schwimmtrainer. «Beide wollten immer gewinnen», erinnert sich ihr früherer Schwimmcoach in Genf, Anthony Ulrich (75) in einem «Bloomberg»-Artikel.

Ob die Mutter zweier Kinder und Hildebrand heute noch Kontakt haben, ist nicht überliefert. Maechler wollte sich gestern nicht zu Fragen zur aktuellen Situation äussern. BLICK wollte auch wissen, ob die Vergangenheit im Wassersport eine Rolle bei der Stellenbesetzung der SNB gespielt habe. «Die Anforderungen an Mitglieder des Direktoriums sind im Nationalbankgesetz Art. 44 geregelt. Wassersport wird dort nicht genannt», sagt eine SNB-Sprecherin trocken. Ihren ersten Auftritt hat Maechler erst am 19. November. Bis dahin darf man hoffen, dass sie nicht schon ins Schwimmen gerät. Denn das Wasser der Schweizer Währungspolitik ist unruhig. Im Zuge der Griechen-Krise musste die Nationalbank jüngst am Devisenmarkt intervenieren.  Ulrich Rotzinger

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