Dies geht aus einer Studie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei rund 1750 Unternehmen in der Schweiz hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Bei der ersten Umfrage im Jahre 2021 hatten erst 40 Prozent der Firmen Bezahl-Apps akzeptiert.
Damit haben die Bezahl-Apps die Kredit- (53 Prozent) und Debitkarten (48 Prozent) überflügelt, nachdem sie 2021 noch gleichauf gewesen waren. In Branchen wie dem Gastgewerbe oder dem Detailhandel, wo die Privatpersonen am häufigsten vor Ort bezahlen, ist die Akzeptanz von Bezahl-Apps noch höher als anderswo. Im Gastgewerbe kann man bei 78 Prozent der Betriebe mit der Handy-App bezahlen, im Detailhandel bei 73 Prozent.
Der Akzeptanzanstieg kommt wenig überraschend: Die Zahlungsmittelumfrage bei Privatpersonen 2022 hat bereits gezeigt, dass Bezahl-Apps von der Bevölkerung immer häufiger genutzt werden. «Es darf angenommen werden, dass sich die vermehrte Nutzung positiv auf deren Akzeptanz ausgewirkt hat. Dies zeigt, dass sich die Akzeptanz und die Nutzung von Zahlungsmitteln gegenseitig beeinflussen können», schrieb die SNB.
Zugenommen habe die Akzeptanz auch bei der Überweisung, während sie beim Bezahlen auf Rechnung leicht rückläufig gewesen sei. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass die Unternehmen aufgrund der Corona-Pandemie oder des steilen Anstiegs der Energiepreise in letzten Jahren weniger bereit gewesen seien, ihren Kunden einen «kurzfristigen Kredit» durch den Kauf auf Rechnung zu gewähren, schrieb die SNB.
Relativ gut hält sich das Bargeld, das bei Unternehmen mit Präsenzgeschäft mit 92 Prozent das am häufigsten akzeptierte Zahlungsmittel ist. Insgesamt planen nur wenige Unternehmen, die Akzeptanz von Bargeld anzupassen. Rund 7 Prozent aller Unternehmen mit Präsenzgeschäft geben an, in den nächsten zwei Jahren die Bargeldakzeptanz einschränken zu wollen. Hingegen planen 6 Prozent der Unternehmen eine Ausweitung der Bargeldakzeptanz. (SDA)