Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag seine Talfahrt fortgesetzt. Dabei schwankte der SMI im Tagesverlauf zwischen 9148 und 9085 Punkten - und fiel somit erstmals seit November 2017 unter die Marke von 9100 Punkten.
Die Stimmung an den Aktienmärkten hat sich wegen der gestiegenen Renditen der Anleihen mittlerweile klar verschlechtert, erklärten Händler. Die Notenbanken könnten allenfalls gezwungen sein, die Zinsen schneller zu erhöhen als es in Börsenkreisen bisher erwartet worden sei.
Da die Aktienmärkte langfristig deutlich überkauft seien, könnten weitere massive Verkaufswellen einsetzen, heisst es. Die gestiegene Nervosität an den Märkten zeigt sich auch am Volatilitäts-Indikator VSMI, der zuletzt markant angestiegen ist.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag 1,30 Prozent tiefer bei 9100,39 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab 1,40 Prozent auf 1493,58 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,37 Prozent auf 10'459,26 nach. Von den 30 wichtigsten Titeln büssten alle 30 an Terrain ein.
Andere Kommentatoren bezeichneten die markante Korrektur indes als «überfällig". Sie meinten, dass Aktien weiter die zu bevorzugende Anlageklasse sind und die aktuelle Schwäche als Einstiegsmöglichkeit gesehen werden sollte.
Dufry-Aktie verliert
Deutlich wurden am Montag die Titel von Aryzta (-2,8 Prozent) und UBS (-2,5 Prozent) zurückgenommen. Aber auch die Valoren von LafargeHolcim, ABB, Kühne+Nagel, Julius Bär oder Swatch büssten zwischen 2,3 Prozent und 1,6 Prozent ein.
Zur Gruppe der grössten Verlierer gehörten auch die Dufry-Aktie (-2,8 Prozent). Beim Reisedetailhändler wurde über das Wochenende der Ausstieg des Grossaktionärs Paul Singer bekannt.
Die Valoren von Vifor Pharma (-1,6 Prozent) wiederum bekundeten nach Fortschritten von AstraZeneca mit dem in Konkurrenz zu Veltassa stehenden Wirkstoff ZS-9 Mühe. Relativ gut hielten sich dafür die Genussscheine von Roche, die «nur» 0,9 Prozent einbüssten. Die Titel hatten in der Vorwoche bereits gut 3 Prozent nachgegeben.
Deutlicher gaben die Aktien von Novartis (-1,5 Prozent) nach, nachdem sie bereits vergangene Woche mit einem Minus von knapp 6 Prozent einen miserablen Lauf gehabt hatten. Zu den stabileren Werten mit Verlusten von unter 1 Prozent gehörten zum Wochenbeginn beispielsweise Nestlé sowie Givaudan oder Clariant.
SNB-Aktien im Minus
Im breiten Markt standen die Aktien von DKSH (-1,8 Prozent) nach Zahlen im Fokus. Das Unternehmen erfüllte die Erwartungen der Analysten in etwa, als leise Enttäuschung galt aber das organische Wachstum. Die Online-Reiseagentur Lastminute.com sprach für 2017 eine Gewinnwarnung aus, was den Titel um 4,2 Prozent nach unten drückte.
Die Aktien von AMS (-3,4 Prozent) standen nach Aussagen von Morgan Stanley unter Verkaufsdruck, wonach die Halbleiterindustrie vor einer lagerbedingten Wachstumsverlangsamung stehe. Die Aktien der Schweizerischen Nationalbank SNB (-6,8 Prozent) setzen ihre Korrektur fort, nachdem diese allein im Januar über 50 Prozent an Wert zugelegt hatten. Vom Jahreshoch bei 6800 ist der Titel innert gut einer Woche wieder auf 4660 Franken zurückgefallen. (SDA/hb)