15 statt 30 Prozent
Apple senkt Abgabe für kleine App-Entwickler

App-Entwickler, die auf Apples Download-Plattformen weniger als eine Million Dollar pro Jahr einnehmen, werden künftig eine niedrigere Abgabe für ihre digitalen Erlöse bezahlen. Statt der üblichen 30 Prozent werden es für sie ab 2021 noch 15 Prozent sein.
Publiziert: 18.11.2020 um 12:38 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2020 um 13:09 Uhr
Der Handyriese Apple senkt die App-Store-Abgabe für App-Entwickler, die weniger als eine Million Dollar pro Jahr einnehmen. Damit reagiert Apple auf die Kritik an den hohen Abgaben.(Archivbild)
Foto: Patrick Semansky

Der iPhone-Konzern erklärte am Mittwoch, man wolle die Entwickler in der Corona-Krise unterstützen und sieht den Schritt zugleich als Evolution seines App Stores allgemein. Apple wurde verstärkt für die Höhe der Abgabe kritisiert.

Das Programm wird mit dem kommenden Jahr starten. Als Basis werden die Erlöse des Jahres 2020 nach Abzug der bezahlten App-Store-Abgabe genommen. Betrugen diese bis zu eine Million Dollar, qualifiziert sich der Entwickler für die 15-Prozent-Abgabe für 2021.

Sollten seine Einnahmen im kommenden Jahr dann die Millionen-Marke überschreiten, werden ab diesem Punkt die 30 Prozent fällig. Sinken die Erlöse später unter die Millionen-Schwelle, kann der Entwickler im darauffolgenden Jahr wieder am 15-Prozent-Programm teilnehmen. Das Modell soll dauerhaft gelten.

Apple hatte die Abgabe für digitale Produkte und Dienstleistungen bereits beim Start des App Store 2008 auf 30 Prozent festgesetzt. Die Abgabe wird etwa beim Verkauf von Apps, bei In-App-Käufen sowie dem Abschluss von Abos fällig. Bei Abos hatte Apple 2016 die Abgabe bereits ab dem zweiten Jahr von 30 auf 15 Prozent gesenkt.

Die 30 Prozent waren zuletzt unter anderem von kleineren App-Entwicklern als zu hoch kritisiert worden. Apple verwies bisher darauf, dass die Plattform ihnen Vorteile wie unkomplizierten Zugang zu Kunden und Sicherheit biete.

Zugleich greifen einige grosse App-Anbieter wie Epic Games und Spotify gerade das Geschäftsmodell der Download-Plattform insgesamt an. Die Macher des populären Online-Spiels «Fortnite» verklagten Apple, weil sie In-App-Käufe ohne Abgabe anbieten wollen.

Der Musikstreaming-Marktführer Spotify wirft Apple unfairen Wettbewerb vor, weil der Konzern bei seinem hauseigenen Dienst Apple Music nicht von einer Abgabe auf die Abo-Erlöse belastet werde. Die Kontroverse um die App Stores geriet in den USA bereits auch ins Blickfeld der Politik. (SDA)

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