In den letzten Jahren wurden in der ganzen Schweiz reihenweise Postfilialen geschlossen. Als Alternative bietet die Post Dienstleistungen im Dorflädeli oder gleich zu Hause bei den Kunden an. Der gelbe Riese arbeitet im Hintergrund laufend daran, das Bestellen von Dienstleistungen von zu Hause aus zu vereinfachen.
Insbesondere in abgelegenen Regionen kommt in Zukunft vielleicht der «Post Home Button» zum Einsatz. Die Post testete in den letzten Monaten das neue Gerät, mit dem Postkunden die Post direkt benachrichtigen können, wenn sie eine Dienstleistung wünschen.
Etwa wenn sie dem Pöstler ein Paket oder einen Brief mitgeben wollen, eine Rechnung mit dem Einzahlungsschein begleichen oder Geld von ihrem Postkonto nach Hause liefern lassen möchten.
Das kleine Gerät sendet drahtlos über ein sogenanntes Low Power Network (LPN) ein Signal aus, das zur Post geht. Damit informiert der Kunde die Post, wenn er einen Service wünscht.
Die ersten Kunden testen
Erste Versuche mit dem Stift führte die Post Ende 2017 mit 20 bis 100 Haushalten durch. «Ausgewählte Kunden konnten im Rahmen eines Markttests den Stift ausprobieren und ausgewählte Produkte bestellen», sagt Post-Sprecher Oliver Flüeler.
Im Sommer folgte ein zweiter Versuch mit 1000 Posthaushalten im Raum Olten SO, Liestal und Sissach BL. Er dauerte bis Ende August und ist noch nicht fertig ausgewertet. «Erste Rückmeldungen zeigen, dass der Button optimiert werden kann, grundsätzlich bei den Kunden aber gut ankommt», berichtet Flüeler.
Grundsätzlich hätten die Testkunden den Stift einer App auf dem Smartphone bevorzugt, weil er keine Konfiguration benötige, direkt einsetzbar sei und mit nur einem Klick funktioniere.
In den nächsten Monaten will die Post entscheiden, ob und in welcher Form der Stift bei Dienstleistungen zum Einsatz kommen soll.
Teil vom Internet der Dinge
Die einfache Verbindung zu ihren Kunden erlaubt der Post das neue LPN-Netz, welches die Swisscom ihren Kunden anbietet. LPN ermöglicht die Übertragung von kleinen Datenmengen über grosse Distanzen mit wenig Energieaufwand. Es ist damit auch die Basis für das Internet der Dinge, das heute schon in vielen technischen Geräten zur Anwendung kommt.
So gehen auch die Pläne der Post weiter. Die neue Technologie erlaube in der Logistik viele neue Anwendungsmöglichkeiten, sagt Post-Sprecher Flüeler.
Beispielsweise arbeitet die Post daran, die Temperatur in Paket-sendungen mittels Sensoren zu überwachen. «In Zürich haben wir Schränke mit Smart Buttons ausgestattet, die dem Personal das Nachbestellen von Verbrauchsmaterial per Knopfdruck erlaubt.»