Die Anzahl Skilager schmolz in den letzten Jahren dahin wie Schnee in der Frühlingssonne – immer weniger Lehrer erklärten sich bereit, mit ihren Schülern eine Woche in die Berge zu fahren. Zu aufwendig war die Organisation, und viele Lehrkräften scheuten das Risiko, dass sich ein Kind verletzen könnte.
Für die Bergbahnen eine fatale Entwicklung: Wenn die Jungen nicht mehr Skifahren lernen, fehlen irgendwann die Kunden, die die teuren Anlagen mit den Billetts finanzieren.
Fixfertige Angebote
Um diesen Trend aufzuhalten, gründeten die Bergbahnen 2014 die Schneesport-Initiative «GoSnow», die Schulen und Lehrpersonen nicht nur Informationen und Lehrmittel anbietet. Sondern vor allem fix-fertig organisierte Schneesportlager zu attraktiven Preisen. Der Lehrer muss einfach eine Region und einen Zeitraum auf der Website eingeben – und schon erscheinen Angebote.
Die Bahnen konnten auch Skischulen, Kantone und das Bundesamt für Sport für ihre Idee gewinnen. Und die zeigt die ersten Früchte: «Dieses Jahr werden wir voraussichtlich rund 110 Skilager vermitteln können, für 4000 Kinder. Letztes Jahr waren es 70 Lager und etwa 3000 Kinder», sagt Ole Rauch, Geschäftsführer von «GoSnow» gegenüber der Zeitung «Schweiz am Wochenende». Damit geht der Trend weiter, der sich schon im letzten Winter abgezeichnet hatte (BLICK berichtete).
Für zehn Franken in die Berge und zurück
Bei den Bergbahnen ist die Erleichterung gross: «Die Initiative hat ein Ziel bereits erreicht: Sie hat einen Gegentrend ausgelöst. Skilager sind heute kein Auslaufmodell mehr», sagt Ueli Stückelberger, Direktor von Seilbahnen Schweiz. «Die Lehrer freuen sich, dass sie Skilager dank ‹GoSnow› mit drei Klicks organisieren können.»
«GoSnow» bietet nicht nur Informationen und konkrete Angebote, sondern auch Hilfestellungen für die Finanzierung der Lager. «Ein Skilager in den Bergen ist zum Beispiel nicht mehr teurer als eine Herbstwoche im Mittelland», so Rauch.
Das auch dank der SBB. Für zehn Franken können Schülerinnen und Schüler ins Skilager reisen und wieder zurück. Davon haben im letzten Jahr, als die Aktion das erste Mal durchgeführt wurde, bereits 11'500 Schülerinnen und Schüler Gebrauch gemacht. (sf)