Seit letztem Freitag sind über 3500 Personen direkt ohne Arbeit im Wallis. Davon sind 874 Saisonniers. Das sagt Marcelline Kuonen, Direktorin der Walliser Bergbahnen, zum Online-Portal Nau.ch. «Schätzungen zufolge rechnen wir mit Umsatzverlusten in der Höhe von 130 bis 140 Millionen Franken», so Kuonen weiter.
Der Bundesrat hat letzten Freitag weitreichende Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ergriffen. Schulen wurden geschlossen, private und öffentliche Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen verboten. Restaurants, Bars und Diskotheken blieben vorerst noch geöffnet.
Am Montag folgte dann die Ausrufung des Notstands. Das Gastgewerbe wurde zwangsgeschlossen. Nur noch systemrelevante Unternehmen dürfen ihre Türen weiterhin den Kunden öffnen. Dazu gehören Apotheken, Drogerien, die Migros, Coop, Aldi, Lidl oder Volg. Aber auch Transportfirmen sollen weiter operieren.
Mehr Geld für Kurzarbeiter
Die Skigebiete im Wallis folgten der Order des Bundesrats. Seit letztem Freitag stehen die Bahnen still. Nach anfänglicher Verwirrung sieht die Situation auch in anderen Teilen des Landes so aus. In Graubünden. Im Berner Oberland. Auch dort dürften Tausende Knall auf Fall ohne Arbeit sein. Genaue Zahlen existieren nicht.
Kuonen war für eine Stellungnahme gegenüber BLICK zunächst nicht erreichbar. Kurzarbeit ist das Wort der Stunde. So sollen die Massnahmen des Bundes nicht zu einem grossflächigen Ausfall bei den Lohnempfängern führen. Kuonen äussert sich auch dazu. Sie stellt klare Forderungen durch den Lötschberg nach Bern ins Bundeshaus.
«Die Umsetzung der Kurzarbeitsentschädigung für temporär eingesetzte Arbeitnehmer, Grenzgänger und Lehrlinge sollte möglichst rasch erfolgen», fordert Kuonen. Zudem solle die Entschädigung von 80 auf 100 Prozent erhöht werden. (ise)