Sika-Verwaltungsrätin Monika Ribar (55)
«Ich war schockiert, als ich das erfahren habe»

Sie ist eine der wichtigsten Wirtschaftsfrauen der Welt. Und sie sitzt im Verwaltungsrat von Sika. Dort wollen sie die Eigentümer nicht mehr, weil sie sich gegen den Verkauf der Firma wehrt!
Publiziert: 14.12.2014 um 21:45 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:33 Uhr
Interview: Andreas Schaffner

Frau Ribar, wie haben Sie als Verwaltungsrätin vom Verkauf der Sika-Aktien durch die Gründerfamilie Schenker-Winkler erfahren?Monika Ribar: Ich habe Freitagabend vor einer Woche ein Telefon des Verwaltungsratspräsidenten Paul Hälg erhalten.

Ihre Reaktion?
Ich war schockiert, als ich vom Verkauf erfahren habe. Wir haben im Verwaltungsrat und im Management nicht mit einem solchen Schritt des Hauptaktionärs gerechnet. Die Familienmitglieder Schenker-Winkler haben immer wieder ihr Bekenntnis zur Sika beteuert.

Wieso änderte die Familie die Meinung?
Wir ahnten gewiss, dass sich nicht alle einig waren. Das ist in einem gewissen Sinn auch kein Problem. Sicher ist, dass nach dem Tod von Franziska Burkard-Schenker im vergangenen Jahr die Meinung gekippt ist.

Am Montag traten VR-Präsident Paul Hälg und CEO Jan Jenisch vor die Medien und erklärten ihren Protest lautstark. Daraufhin sackte der Kurs ab. War der Auftritt ein Fehler?
Nein. Sicher ist, dass wir sowieso eine Meldung gemacht hätten. Ich bin sicher, dass die vielen professionellen Investoren, die Sika-Aktien halten, die Veränderungen in der Bewertung der Aktien sowieso vorgenommen hätten. 

Was haben Sie genau gegen den Verkauf?
Es geht mir nicht um den Verkauf. Ich habe selber viele Firmen verkauft und gekauft in meiner Karriere. Das gehört in der Wirtschaftswelt dazu. Was mich stört, ist das Wie. Dass das Management nicht einbezogen wurde in die Verhandlung ist ein grosser Fehler. Dass keine echte Due-Diligence-Risikoprüfung stattgefunden hat, ebenso. Die Firma Saint-Gobain weiss ja nicht genau, was sie hier kauft.

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