Signa-Pleite
Gericht eröffnet Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt

Auf dem Weg zur Rettung aus der Insolvenz hat der deutsche Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof ein Etappenziel erreicht. Das Amtsgericht Essen eröffnete am Montag das Insolvenzverfahren für das Unternehmen, das zur in Schieflage geratenen Signa-Gruppe gehört.
Publiziert: 02.04.2024 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2024 um 12:03 Uhr
Für die zum Signa-Konglomerat gehörende Warenhausgruppe ist jetzt das Insolvenzverfahren angelaufen. (Archivbild)
Foto: Anna Szilagyi

Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens können nun die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof beim Insolvenzverwalter anmelden. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Denkhaus bestimmt, der bisher nur als vorläufiger Verwalter eingesetzt war, wie aus einer Mitteilung des Gerichts vom Dienstag hervorgeht.

Die Gespräche mit einem möglichen neuen Eigentümer für das Unternehmen laufen bereits. Die verbindliche Angebotsfrist war vor einer Woche abgelaufen. Denkhaus hatte mitgeteilt, dass es vier Bieter gibt. Mit zweien solle nun final verhandelt werden. «Beide Interessenten verfügen über grosse Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel», hatte Denkhaus gesagt. Die Namen der möglichen Investoren nannte er nicht.

Mit der Eröffnung des Verfahrens übernimmt Denkhaus die Geschäfte von Galeria. Er will den Verkauf noch im Laufe des Aprils abschliessen. Die letzte Entscheidung über eine Übernahme durch einen neuen Eigentümer trifft die Gläubigerversammlung. Diese wird laut Bekanntmachung am 28. Mai in der Messe Essen zusammenkommen, um über den von Denkhaus erstellten Insolvenzplan abzustimmen.

Galeria hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Die Zahl der Filialen der Warenhauskette hat sich in diesem Zeitraum halbiert, aktuell gibt es noch 92. Wie viele übrig bleiben, ist noch offen. Nach Angaben von Denkhaus soll es um eine Übernahme von mindestens 60 plus X Filialen gehen. «Wie gross dieses X ist, wissen wir heute noch nicht», sagte er in der vergangenen Woche.

Wenn nach dem Verkauf 60 Filialen erhalten blieben, würde etwa jede dritte schliessen. Viele der insgesamt 12 800 Beschäftigten müssen deshalb um ihren Arbeitsplatz bangen.

Ziel des Insolvenzverwalters ist es, die Mieten zu reduzieren. Er strebt je nach Filiale eine Umsatzmiete von sieben bis elf Prozent an, bei besonders gut laufenden Geschäften etwas mehr. «Es macht keinen Sinn, eine Filiale mit mehr als 30 Prozent Mietbelastung fortzuführen.»

In den Filialen, die sich in Immobilien im Besitz der Signa befinden, sind die Mieten vielfach deutlich höher. Dort zahlt das Unternehmen nach eigenen Angaben bis zu 30 Prozent des Umsatzes. Bereits im Januar hatte Denkhaus angekündigt, Filialen zu schliessen, wenn es kein Entgegenkommen durch die Vermieter geben sollte. (SDA)

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